** Bildquelle vom Titelbild, 07.03.2024, 11:30 Uhr
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Quelle , 07.03.2024, 10:00 Uhr
Recht haben und Recht kriegen…
Ich denke, es gibt auch in Deutschland noch viel zu tun. Nach der neuesten Studie beträgt der Unterschied beim Einkommen (bereinigt) etwa 6%. (Quelle 07.03.2024, 10:00 Uhr). Das Einkommen ist meiner Meinung nach nur ein Indikator für die wirklich existierende Gleichstellung der Frauen in einer Gesellschaft.
In den „neuen“ Bundesländern ist der Unterschied beim Einkommen übrigens deutlich niedriger, als in den „alten“ Bundesländern.
Woher kommt das?
Ich habe da so meine eigene Theorie. 40 Jahre Teilung ergeben auch 40 Jahre unterschiedliche soziale Prägung.
Während man in der DDR jede Hand gebraucht wurde, „um den Sozialismus aufzubauen“, oder die Wirtschaft irgendwie am Laufen zu halten 🤔🫣 und alles dafür getan wurde, dass den Frauen, trotz -möglichst- drei und mehr Kindern, das Arbeiten zu ermöglichen, hatte die Frau in der Bundesrepublik erst ab 1952 das Recht ein eigenes Bankkonto zu eröffnen und durfte noch bis 1977 nur arbeiten gehen, wenn das „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ ist. Die Auswirkungen dieser unterschiedlichen Prägungen ziehen sich bis heute durch.
Ich war nie ein Mädchen, das mit Puppen spielte. Bausteine, Elektrobaukasten, mit den Jungs draußen rumstromern war meins. In der Schule waren meine Fächer Mathe und Physik, Werken und Schulgarten.
Ich habe zwei sehr „männliche“ 😏🤣 Berufe und ich habe mir nie Gedanken gemacht, ob ich das wirklich können könnte.
Als ich in Karlsruhe anfing zu arbeiten, bewunderten Mann meinen Mut, so einen für eine Frau exotischen Beruf auszuüben und ich musste erst beweisen, dass ich das auch kann. 🤨
In den letzten Jahren ist der Anteil der Frauen in technischen Berufen deutlich gestiegen (Sehr gut! ), trotzdem stoßen Frauen immer noch auf Vorurteile. Frau und Technik?? Ja geht. Mann muss ich dran gewöhnen. 👍
Hier fängt´s an
Mädels, lasst euch nicht erzählen, dass ihr Mathe nicht mögt. Lasst euch nicht erzählen, dass ihr keinen Hammer bedienen könnt, lasst euch nicht vor der Nachbarsoma sagen „so etwas gehört sich nicht für eine Frau“, oder euch von sozialen Medien in eine Rolle pressen!
Schaut in euch rein und habt den Mut gegen die alten Meinungen anzukämpfen und eure Interessen durchzusetzen.
… und Mütter, hört auf eure Mädchen in rosa Kleidchen zu stecken und sie zu Prinzessinnen zu erziehen und eure Buben in blauer Kluft auf harte Männer zu trimmen! Lasst die Kinder sein, wie sie sind! Gebt ihnen den Raum sich zu entfalten. In der Familie geht die Gleichberechtigung los.
Das ist ja mal ein schönes Statement zum Frauentag! Ich bin in den 60gern und 70gern aufgewachsen und kenne diesenHaktungen und Sprüche ja auch noch zu gut. Erschreckend finde ich, wieviele „Hausfrauen-Videos“ es heutzutage(!) auf Youtube gibt – Mann und Kindern hinter herräumen, Putzmotivation – Hilfe! die machen das ganz freiwillig! Gut, dass man sowas schnell weg klicken kann. Warum erzählen die nicht mal, wie sie sowas ihren Kindern beibringen, damit die das mal selber lernen. Im Beruf bin ich früher zahllosen, pinken Mädchenzimmern begegnet. Gruselig.
Hallo Gabi!
„Warum erzählen die nicht mal, wie sie sowas ihren Kindern beibringen, damit die das mal selber lernen.“ Ich denke, dass passt in die Schiene „Helikoptereltern“. Nur den Kindern nichts zumuten (oder wohl eher zutrauen?).
Meiner Meinung nach sollte es den Frauen überlassen sein, ob sie Hausfrauen, oder berufstätig sein wollen. Es gehört zum Frauenrecht dabei die ECHTE Wahlfreiheit zu haben.
Ich kenne beides. In der Zeit, als ich mit den Kindern zuhause war, habe ich aber z.B. den Keller gedämmt, Laminat verlegt, tapeziert, die Hausfassade teilweise verputzt… Also als „Hausfrau“ „Männerarbeit“ gemacht. Wo ist das Problem?? In den Köpfen derjenigen, die darüber den Kopf schütteln.
Leider ist es vielen Leuten nicht so egal wie mir, was andere über sie denken. Im Mainstream zu schwimmen ist leichter, als mal die andere Richtung einzuschlagen. Solange die Frauen bewusst nicht anecken wollen, ändert sich gar nichts.
Vieles ist nach wie vor hausgemacht. Gerade was die frühe Prägung von Kindern angeht, achten die wenigsten darauf und lenken ihre Kinder dann in die vorgefertigten Muster. Da sind die Väter sogar manchmal fortschrittlicher als die Mütter (und streichen ihrem Sohn auf Wunsch das Zimmer in rosa – mein Held 😉).
So ohne eigene Kinder bin ich ja unvorbelastet und beim Blick von außen kann ich manchmal nur den Kopf schütteln. Ob der Weltfrauentag daran etwas ändert? Momentan „verkommt“ er ja zu einer Karten-Blümchen-Glückwunsch-Schlacht einschließlich Selbstbeweihräucherung , statt auf die echten Missstände in der Welt aufmerksam zu machen.
Ja, während man den Weltfrauentag in der Bundesrepublik bis 1990 ignorierte, hat jetzt der Handel diesen Tag entdeckt.
Ich kriege bei so was die Krise! Statt den (meistens) Frauen im Handel einen vernünftigen Lohn zu zahlen, generiert man jetzt eine neue Geldquelle. 😡