Ein kurzer Rückblick
2018 hatte ich auf meinem alten Blog schon einmal einen Beitrag übers Wintergärtnern geschrieben.
Damals war es mein erster Versuch Salat im Herbst zu säen und im Winter zu ernten. Schon damals war ich begeistert davon, was alles dann noch wächst, wenn man landläufig der Meinung ist, dass der Garten seinen Winterschlaf hält.
Diesen Salat hatte ich im November 2018 geerntet. Es stand, wie man vielleicht erkennen kann, ungeschützt im Garten.
Seither habe ich in jedem Jahr eine mehr oder weniger große Ernte im Winter gehabt.
In diesem sehr feuchten Frühjahr und Sommer 2024 war es fast nicht möglich Salate und Gemüse im Garten anzubauen. Erst war es sehr nass, dann kam der Spätfrost und dann war es wieder nass. Die Schnecken haben sich pudelwohl gefühlt und alles weggefressen, was nur wenige Zentimeter aus der Erde ragte.
Ich habe in „hängenden“ Gärten Kräuter und Salat angebaut, aber so richtig Spaß hat das nicht gemacht, denn selbst in über einem Meter Höhe haben die gefräßigen Tiere die Pflänzchen gefunden. Zum Glück hatte ich aber nicht all zu viele schlaue Schnecken im Garten. 🙂
Im Sommer hatte ich dann wieder „Spaß“ mit diesen Freunden hier:
Die Japanischen Reiswanzen finden seit 3 Jahren nicht nur meine Tomaten lecker. Es war frustrierend!
So sieht es nun Mitte Dezember aus:
Im August bin ich dazu übergegangen, diese hängenden Gärten als Anzuchttöpfe für den Wintersalat und Wintergemüse zu nutzen.
Mit der Erfahrung aus den letzten Jahren weiß ich jetzt, was bei Frost ohne jeden Schutz gut überlebt, oder was man zwar im Winter anbauen kann, aber lieber abdeckt. Chinakohl zum Beispiel überlebt zwar wenn Schnee drauf liegt, aber er wird recht lumpig. Wenn man ein Vlies drüber wirft, ist´s besser.
Strategisch günstig ist es, wenn man die Jungpflanzen nicht alle an eine Stelle pflanzt. So beugt man vor, dass alle Pflanzen von Ungeziefer befallen werden oder alle von einem Platzregen niedergeschlagen werden. Jeder der Standorte bieten ein eigenes Mikroklima, so dass die Pflanzen unterschiedlich schnell wachsen und die Ernte über einen langen Zeitraum erfolgen kann.
Nachdem ich die aller letzten Tomaten am 20. November geerntet hatte, …
… habe ich einen Teil des vorgezogenen Salates und des Chinakohls in die Tomatenkübel, die unter dem Terrassendach dicht am Haus stehen, gepflanzt.
In einen der Kübel habe ich auch Möhren gesät, die ich dann im sehr frühen Frühjahr ins Beet umpflanzen kann. Dann sind sie eher groß, als die Schnecken schauen können. 😁
Seit 1 1/2 Jahren habe ich ein kleines unbeheiztes Gewächshaus, was die Pflanzen zwar nicht vor den kalten Temperaturen, aber vor den anderen Witterungseinflüssen schützt.
Diesen schönen Salat habe ich am 2. Advent ernten können
und am 14. Dezember gab es Lauch aus dem Garten.
Im Garten
Ja, meine Beete sehen für ordentliche Gärtner ungewohnt und unordentlich aus. Ich mulche meine Beete in Sommer gegen die Trockenheit und im Winter werfe ich das anfallende Laub auf die Beete, damit es dort den Boden abdeckt und Unkraut verhindert. Außerdem düngt es den Boden, wenn es dort bis zum Frühjahr verrottet. Unter der Mulchschicht tummeln sich unzählige Regenwürmer.
Im Gewächshaus
Auch im Gewächshaus habe ich die Beete mit einer dicken Schicht aus zerkleinertem Herbstlaub gemulcht, um die Pflanzen und den Boden zusätzlich vor starkem Frost zu schützen.
Heute Nacht gab es zum zweiten Mal Frost. Nun sind die wärmeliebenden wirklich am Ende. Die Kapuzinerkresse mag den Winter nicht, das war klar, aber bis jetzt hatte ich mit dem Rankgitter den Weg von ihr frei gehalten und ich konnte die würzigen Blätter ernten.
Nächste Aktion
In den nächsten Tagen soll es wieder etwas wärmer werden. Dann werde ich die Dicken Bohnen ins Beet im Garten säen (ein neuer Versuch in diesem Jahr) und noch etwas Knoblauch stecken.
Mit dem Knoblauchstecken habe ich neulich schon begonnen.
Hallo Sibylle, ja, hier war auch ein heftiges Schneckenjahr. Ich hab ja dieses Jahr erstmals mit Gärtnern angefangen. Physalis (leider zu spät gesäht, jetzt gucke ich mal, ob ich die über den Winter bekomm..).Ein paar Tomaten ins Freiland, ein paar auf die Terasse. Eine Zuchini ins Freiland….es war ein Kampf. Zumindest im Freiland. Tomaten ernte ich tatsächlich auf der Terrasse immer noch. Sie sind zwar nicht mehr so süß, aber immer noch lecker. In einem Terrassenhochbett hatte ich vor einem Monat Spinat gesäht, aber der mag nicht so wirklich. In kürze will ich mir ein Hochbett anschaffen. Dann muss ich mir mal einen Plan machen, was da so übers Jahr reinkommt. Ich taste mich langsam ran… und lerne dazu, lg alexandra
Hallo Alexandra,
ja das Gärtnern ist wirklich ein Lernprozess. Jedes Jahr ist anders und man muss lernen sich auf die jeweilige Situation einzustellen. Das gelingt mal mehr und mal weniger.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem (hoffentlich dann) neuen Hochbeet!
Sibylle
Habe mir gerade die Petersilie im Garten angesehen, so ziemlich das einzige, was in unserem Minigarten essbar ist 😄. Sieht sehr gut aus, wahrscheinlich, weil ich deinem Rat gefolgt bin und Topfpetersilie auseinander genommen habe, um sie dann mit Abstand zueinander in eine Pflanzkiste zu setzen. Du hattest hier mal geschrieben, dass Kräuter im Topf deshalb eingehen, weil die Wurzeln nicht genug Platz haben.
Von unserer Solawi gibt es ausnahmsweise noch eine Lieferung in der kommenden Woche, sonst hatten wir im Dezember 2 Lieferungen, und starten dann wieder ab Februar. Aber es ist tatsächlich noch soviel gewachsen, Grünkohl, Porree, Chinakohl, Zichoriensalat, Rosenkohl, dass es nochmal für alle reicht.
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag!
Hallo Petra,
durch den warmen Herbst, gibt es noch viele Gemüse und Salate, die es in anderen Jahren wahrscheinlich nicht mehr gegeben hätte. Es macht doch Spaß, sich im Dezember ein paar grüne Blättchen Petersilie aus dem Garten übers Essen streuen zu können, oder? Da ist die Menge nicht entscheidend. 😀 (Achte drauf, dass du die Petersilie von diesem Jahr im nächsten Frühjahr entsorgst. Den Grund kannst du hier lesen.)
Es ist schön, dass ihr durch die Solawi noch recht lange von der hiesigen Produktion leben könnt.
Schöne Vorweihnachtszeit euch!
Sibylle
Hm, vielleicht sollte ich mal einen Blick ins Kräuterbeet werfen und schauen, was die Petersilie so treibt. Eigentlich hat der Garten Winterpause aber da ich alles bis zum Frühjahr stehen lasse, könnte durchaus noch etwas wachsen. Den Erdbeeren hier hat auch keiner Bescheid gegeben, dass der Winter vor der Türe steht. Da hängen ebenfalls noch Blüten und grüne Früchte dran 😄
Hallo Vanessa,
Dann sind deine Erdbeeren genau so verrückt. 😀 Schau mal im Garten genauer hin. Bestimmt entdeckst du die eine oder andere Überraschung. 😉
Schönen 3. Advent!
Sibylle