Der Mai war ein chaotischer Monat. Ich war aus dem Plan und damit aus dem Trott. Chaos im Kopf und im Leben.
Nach dem Herzinfarkt vom Hausherrn an Ostern war ich besorgt, habe viel gelesen, mit Ärzten geredet … mich einfach schlau gemacht und festgestellt, dass wir zwar an der einen oder andern Stellschraube drehen können, aber so wahnsinnig viel gar nicht ändern müssen, um an die allgemeinen Empfehlungen für Menschen nach einem Herzinfarkt heran zu kommen.
Der Hausherr ist von der Anschlussheilbehandlung zurück, meine Angst verflüchtigt sich so langsam, ich werde wieder ruhiger und kann wieder klarer denken. Seine Heilung wird seine Zeit dauern, aber es wird werden.
Zu all dem hat mir in der Mitte des Monats ein Darmvirus das Leben schwer gemacht. Diese Tütennahrung war das einzige, was nach 3 Tagen drin blieb. 🫣
Chaos!
Der nächste Monat wird wieder besser.
Bei all dem habe ich es nicht geschafft, meinen Einkauf mit einer Tour zu erledigen.
Zum Glück habe ich eine gute Vorratshaltung, von der wir die ersten beiden Wochen gelebt haben. Ich war einkaufen, wenn etwas gefehlt hat. Gleichzeitig habe ich nach Schnäppchen Ausschau gehalten und mir sehr genau überlegt, wofür ich Geld ausgebe, denn schließlich bekommt man bei einer Selbständigkeit -im Gegensatz zu einem Angestellten – in den ersten 6 Wochen kein Geld. Wir leben also seit Ostern von dem, was auf der Kante liegt. Keine Sorge, wir hatten schon schwererer Zeiten. Aber man macht sich schon Gedanken. Selbständigkeit hat nicht nur Vorteile.
Ich will nicht klagen. Das wäre auch nicht richtig. Das Wichtigste ist, dass der Hausherr wieder wird.
Jetzt zum Monatsende hin wurde es besser und strukturierter.
Gefühlt habe ich körbeweise Gemüse gekauft und zusammen mit verschiedenen Hülsenfrüchten verarbeitet. Es war ein Erbsen-Bohnen-Linsen-Monat. 🤣
Hirseflocken brauchte ich für die Müslimischung fürs Frühstück. Mit Belugalinsen und Berglinsen habe ich den Vorrat aufgefüllt, Leinsamen brauchte ich zum Brot backen, die schwarzen Bohnen habe ich für den halben Preis bekommen. Paprika, Hackfleisch mit einem orangen MHD-Schild und Bananen habe ich zum Grillen gekauft.
Um etwas Vielfalt rein zu bringen, habe ich mir Anfang des Monats ein altes, selbst entwickeltes Brotrezept rausgesucht …
… und nach dem Brot auch noch glutenfreie Brötchen gebacken.
Nächster Einkauf: Ich brauchte Eier und Fisch und in der Werbung habe ich gesehen, dass es Möhren und Paprika im Angebot gab.
Milch und Brokkoli waren reduziert.
Die Milch habe ich wieder zu Joghurt verarbeitet, die Paprika und die Hälfte der Möhren gewürfelt und eingefroren.
In dem keinen Eimer sind Salzheringe. Nach dem Wässern kann man die wie ganz normal verarbeiten.
Die Tomaten und den Hirtenkäse habe ich für „gegrillte Hackfleisch Patties, gefüllte Tomaten mit Hirse, Spinat und Schafskäse Hirtenkäse“ gebraucht.
Ein Teil der Möhren kam zu `Rote-Linsen-Eintopf mit Orangen und Ingwer´ verarbeitet in den Keller.
Aus dem Brokkoli habe ich Brokkolisuppe mit grünen Erbsen und Bärlauch gekocht.
Zwei Rettertüten habe ich bekommen. Leider war einiges an Schund drin. Die Himbeeren waren lagen ganz unten in der Tüte und waren schon verschimmelt.
Die Bohnen und der Brokkoli haben auffällig muffig gerochen und zwei von den drei Avocados waren im Inneren schimmlig. Leider habe ich das im Laden nicht gesehen. Ich hab´s entsorgt und war zum ersten mal -gelinde gesagt- enttäuscht.
In diesem Laden kaufe ich keine Tüten mehr und demnächst schaue ich auch genauer hin.
Trotzdem denke ich, dass ich mit der Ausgabe von 6 Euro insgesamt keinen Verlust gemacht habe (?).
Aus den Auberginen habe ich Brotaufstrich für den Vorrat gemacht .
Ein paar der Frühlingszwiebeln gab es zu den Buchweizenbratlingen.
Die vielen Zucchini wurden ebenfalls Suppe. Jetzt habe ich den Vorrat im Keller wieder aufgefüllt. Sobald der Hausherr wieder auf Tour geht, kann ich ihm täglich etwas anderes Warmes zum Essen mitgeben.
Die Zucchini habe ich in Scheiben geschnitten, mit Ölivenöl begossen und im Backofen unter dem Grill angeröstet.
Zum Ende des Monats bin ich dann endlich zu meinem Plan zurück gekommen. Ich habe Baked Beans und Schokomouse gekocht.
Im Tiefkühlschrank bin ich wieder über das einzelne Stück Grillfleisch aus dem letzten Sommer🫣 „gefallen“, um das ich immer herumgefasst hatte, weil es eben nur noch ein einzelnes Stück war.
Jetzt endlich habe ich es aufgetaut. Aus den 100 g Fleisch, viel Gemüse und Tomatenpüree habe ich drei Portionen würzige Soße gemacht. Eine Portion habe ich gleich mit ein paar Linsennudeln gegessen.
Etwas Leckeres gab es auch. In diesem Jahr tragen unsere Erdbeerpflanzen sehr gut.
Für den Vorrat habe ich noch Zucker, Bio Dinkelvollkornmehl und Bio Roggenmehl gekauft, weil erstens mein Lager fast leer war und zweitens ich vermute, dass Getreide, Zucker und so weiter demnächst wieder teurer werden könnten, weil am 5. Juni die Aussetzung der Einfuhrzölle für Agrarprodukte aus der Ukraine ausläuft.
Was habe ich ausgegeben?
Insgesamt haben ich 208,77 € ausgegeben. Somit bin ich jetzt bei bei einem Jahresmittel (Januar bis Mai) von 3,55 € pro Person pro Tag.
Hallo, schön, dass es Deinem Mann langsam besser geht! Solche gesundheitlichen Krisen werfen einen ziemlich aus der Bahn. Wir hatten letztes Jahr auch eine größere, da steht manches hinten an. Man braucht auch länger, bis man wieder Vertrauen in die Gesundheit und den Körper entwickelt und nicht bei jedem Zwicken an einen Rückfall denkt. So ging es zumindest uns. Mein Mai war auch nur so semi. Nach einer Antibiotika-Behandlung hab ich mir eine ausgewachsene Darmentzündung eingefangen, das braucht auch kein Mensch. Nach drei Wochen Schonkost-essen hängt das mir zum Hals raus. 🙂 Und richtig gut ist es immer noch nicht. Deine eingekochten Sachen sehen total lecker aus, würde mich freuen, wenn Du das ein oder andere Rezept teilen würdest. Hast du den Aufstrich und die anderen Sachen mit Druck oder im Wasser eingekocht? Ich hab neulich auch Linsensuppe eingekocht, im Wasserbad, die hat oben in den Gläsern jetzt eine so dunkle Schicht. Ihc hab gelesen, dass es durch Oxidation kommt. Mich würde interessieren, ob das beim Einkochen im Schnellkochtopf auch passiert. lg und schönes Wochenende, alexandra
Hallo Alexandra!
Puh, na dann auch für dich weiterhin gute Besserung!
Ich koche recht wenig unter Druck ein. Mein Schnellkochtopf ist meist zu unrentabel, weil dort nur wenige Gläser rein passen. So einen Druckeinkochtopf habe ich nicht. Die sind so sehr teuer. 🫣
Linsensuppe habe ich aber schon im Schnellkochtopf eingekocht. Die dunkle Schicht entsteht trotzdem. Geschmacklich macht das keinen Unterschied. Beim Aufwärmen wird´s durchgerührt und weg ist´s.
Welches Rezept fehlt dir?
Liebe Grüße, Sibylle
Diese Zeiten, wo scheinbar alles aus dem Tritt kommt, sind wirklich unangenehm. Um so schöner zu lesen, dass bei euch so langsam alles wieder in die Spur kommt. Dem Hausherrn weiterhin gute Besserung und gute Erholung für euch beide!
Danke Gabi!
Es wird.
Schönen Sonntag dir!
Sibylle