Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

Leipzig

Ein Wiedersehen nach fast 40 Jahren

Neulich hatte ich eine Mitfahr- und Übernachtungsgelegenheit nach bzw. in Leipzig. Da mein letzter Besuch in der Messestadt ungefähr 40 Jahre zurück lag, hatte ich nicht mehr all zu viele Bilder im Kopf.

Als ich Kind war, hatte ich noch eine (für mich gaaaanz) alte Tante und einen Onkel in Leipzig.
An das Völkerschlachtdenkmal kann ich mich wage erinnern.
1983 habe ich einige Tage im Zentralstadion verbracht und mit unserer Sportgruppe unfreiwillig eine Nacht auf dem den Güterbahnhof verbracht, aber von der Stadt nichts weiter gesehen.
Irgendwann Mitte der 80er Jahre war ich noch mal da. Von dem Besuch weiß ich noch, dass ich in den Auerbachskeller hinein geschaut hatte und bin gleich wieder raus, weil es dort drin so dunkel war. 😃

Nun also ein neuer Anlauf.

Als Zeitfenster hatte ich den Abend des Anreisetages und den Folgetag von ca. 8 bis 17 Uhr. Was schaut man sich da an?
Wie immer wollte ich ALLES ! sehen 😅, was aber weder die Zeit, noch meine Kraft hergab. Also musste ich eine Auswahl treffen.

Auf meinem Plan stand letztendlich

  • Hauptbahnhof
  • Augstusplatz
  • den Markt mit dem alten Rathaus
  • die Mädler-Passage mit dem Auerbachskeller
  • das City-Hochhaus
  • das Zeitgeschichtliche Forum
  • die Johanniskirche
  • die Thomaskirche mit der neuen Bach-Orgel
  • die Goethestatue vor der Alten Handelsbörse
  • … und mal sehen, was noch zu sehen ist

Das, was der gemeine Tourist in Leipzig sehen will, kann er zu Fuß erreichen. Für den der weiter raus will, gibt es ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz.
Da wir uns am Abend nach der langen Anreise die Beine vertreten wollten, haben wir und schon mal den Hauptbahnhof und den Augustusplatz angesehen. Bei einsetzender Dämmerung hatte es eine recht schöne Lichtstimmung.
Beides habe ich mir aber am nächsten Morgen noch einmal angeschaut, weil ich eh vorbei kam. Daher sind einige Fotos vom Abend und einige vom nächsten Tag.


Der Hauptbahnhof

Der Leipziger Hauptbahnhof ist mit einer überdachten Fläche von 83.640 m² (etwa 12,5 Fußballfelder) Europas flächenmäßig größter Kopfbahnhof. Er hat zwar nur 23 Gleise, aber die Bahnhofshalle ist knapp 300 m lang.
In den 90er Jahren wurde der Bahnhof gründlich umgebaut und aufpoliert. Er ist ein wahres Schmuckstück geworden.

Ein Gleis ist jetzt Museumsgleis


Der Augustusplatz

Über Geschmäcker lässt sich streiten, heißt es und das trifft auch hier zu.
Der riesige Platz ist gesäumt von Bauwerken unterschiedlichster Architekturepochen. Da auch dieser Platz in zweiten Weltkrieg einiges abbekommen und anschließend bis in die 2010er Jahre „aufgehübscht“ wurde, macht er für mich eher den Eindruck eines Trödelmarktes, auf den man auch Schmuckstücke finden kann.
Naja, schaut selbst.

das Ägyptische Museum der Universität 
Glocken-Schlagwerk auf dem Dach des Ägyptischen Museum
 das Neue Augusteum und das Paulinum (Aula und Universitätskirche St. Pauli), 2012 bis 2017 gebaut
1886 eingeweihte Mendebrunnen
das Neue Gewandhaus von 1977
das Opernhaus

Übrigens:
Zu DDR-Zeiten hieß der Augustusplatz Karl-Marx-Platz und war 1989 der Ort der Montagsdemonstrationen in Leipzig, die die Älteren wohl noch aus den Fernsehberichten kennen.


Der nächste Tag.
Leipzig „erstrahlte“ bei Miesel-Piesel-Wetter, aber ich war darauf vorbereitet.

Der Markt mit dem alten Rathaus

Es war tatächlich Markt auf dem Marktplatz. Neben Käse und Backwaren gab es auch Blumen und Pflanzen.
Das alte Rathaus ist mit seinen 93 Metern Länge ein imposantes Gebäude und auch eines der Wahrezichen der Stadt.
Es lohnt sich genauer hinzuschauen.

Die Mädler-Passage mit dem Auerbachskeller

Das City-Hochhaus

Das Hochhaus mit 34 Etagen ist mit 155,40  Metern Gesamthöhe das höchste Gebäude Leipzigs. Es gehörte früher der Uni Leipzig. Heute gibt es verschiedene Mieter, u.a. die Leipziger Tourismus-Zentrale und der MDR. Auf der 29. Etage ist das Panorama-Restaurant und eine Aussichtsplattform.

Das Zeitgeschichtliche Forum

Dieses Museum wurde als  „Archiv der Deutschen Einheit“ in Leipzig eingerichtet. Die Ausstellung beginnt nach dem zweiten Weltkrieg, gibt hauptsächlich einen Eindruck vom Leben in der DDR, informiert über die Montagsdemonstrationen, die ja in Leipzig ihren Ursprung hatten und ein wichtiger Schritt zum Fall der Mauer waren.
Für mich war es eine Zeitreise in die/meine Vergangenheit mit ‚ach ja‘ – Momenten 😀 und Momenten wo sich meine Faust in der Hosentasche ballte. 👿

so ähnlich sah mein Spind auch aus 😀
Auf solchen Schulbänken habe ich den Großteil meiner Jugend verbracht.
ohne Worte … 👿
Die Pressekonferenz mit Schabowski: „Nach meiner Kenntnis ist das sofort – unverzüglich“

Mittagspause


Die Nikolaikirche

Wo Luther predigte und Bach wichtige Werke uraufführte, war später die Keimzelle der Friedlichen Revolution in Ostdeutschland.

Die größte und bedeutendste Kirche Leipzigs war Ausgangspunkt für die Montagsdemonstrationen in der DDR, mit denen im Herbst 1989 die friedliche Revolution eingeläutet wurde. Das war kein Zufall: Wegweisende Ereignisse gehen seit jeher von der 1165 erbauten Nikolaikirche aus. In ihr wurde 1539 mit dem ersten evangelischen Gottesdienst die Reformation in Leipzig begonnen. Ab 1723 ließ Johann Sebastian Bach als Musikdirektor der Stadt Leipzig viele seiner Werke in dieser Kirche uraufführen. Im Jahr 2015 wird das geschichtsträchtige Gotteshaus 850 Jahre alt und anlässlich des Jubiläums mit zahlreichen Veranstaltungen Gäste aus aller Welt anlocken.

https://www.sachsen-tourismus.de/poi/nikolaikirche-leipzig-leipzig , 19.05.2023, 18:35 Uhr

Nicht nur wegen seiner Geschichte ist die Kirche interessant. Ich war über die Innenausstattund sehr überrascht. Die Kirche ist innen weiß!
Zufälligerweise war zur gleichen Zeit scheinbar eine Führung, bei der auch die Orgel vorgeführt wurde. Ich hatte Glück gehabt.

Die Thomaskirche mit der neuen Bach-Orgel

In der Thomaskirche hat der berühmte Thomanerchor, der 1212 gegründet wurde, seinen Ursprung und Johann Sebastian Bach wirkte 1723 bis zu seinem Tod 1750 als Thomaskantor in der Kirche. 1949 wurden seine mutmaßlichen Gebeine aus der zerstörten Johanniskirche dorthin überführt.

Ich hatte auch hier das Glück, die Orgel zu hören.

Die Goethestatue vor der Alten Handelsbörse

Sonstiges

Ein super Schallplattenladen.
Hier gibt es nur glutenfreie Backwaren.

Ich habe 237 verwertbare Bilder mitgebracht. Ich denke, es ist besser, wenn ihr euch selbst auf die Reise nach Leipzig macht, um euch ein Bild zu machen. Achtet dabei auf die vielen Passagen in der Innenstadt. Es gibt unzählige davon und jede ist ein eigenes Schmuckstück.

Leipzig lohnt sich wirklich!

6 Kommentare

  1. Maria

    Hallo Sibylle,
    vielen Dank für die vielen, schönen Bilder. Das war ganz bestimmt nicht wenig Arbeit. Dankeschön, viele Plätze sind mir noch in Erinnerung, denn wir waren vor drei Jahren in Leipzig und es hat uns total überrascht. Auch die vielen Kanäle mit den Prachtbauten, die von den Booten aus zu bestaunen waren. Wir möchten sehr gerne diese schöne Stadt wieder besuchen und so sind die schönen Bilder schon die Einstimmung.
    Dir noch einen schönen Tag und Danke.
    María

    • miteigenenhaenden

      Hallo Maria,
      es freut mich, dass ich dir Leizpig wieder in die Erinnerung gebracht habe. Ein weiterer Besuch loht sich bestimmt. Es gibt dort so viel zu entdecken.
      Wusstest du, dass man mit der Straßenbahn Linie 11 von Leipzig direkt zum Markkleeberger-See, dem gefluteten Überbleibsel des Braunkohle-Tagebauts, fahren kannst?
      Liebe Grüße, Sibylle

  2. Heike

    Hallo Sibylle,
    danke für die schöne Stadführung mit Hintergrundwissen!
    Ich würde gerne mal wieder den Leipziger Zoo besuchen. Der letzte Besuch ist Jahre her. Das kommt dann mal mit auf den Ausflugsplan.

    Viele Grüße
    Heike

    • miteigenenhaenden

      Für den Zoo hatte ich leider keine Zeit. Ich denke, allein dafür braucht man einen ganzen Tag, wenn man sich alles in Ruhe ansehen will.
      Mal sehen, vielleicht ergibt sich ja für mich später einmal die Gelgenheit.
      Für uns ist der Heidelberger Zoo näher. Da waren wir an den Ostertagen. 😀

      Viele Grüße zurück!
      Sibylle

  3. Marina

    Oh fein, das du uns mitgenommen hast.
    Echt interessant. Ich bin nie dort gewesen.
    Danke für deine Mühe. Hab noch einen schönen Sonntag.
    LG Marina

    • miteigenenhaenden

      Danke!
      Dir auch einen schönen Sonntag.
      Liebe Grüße, Sibylle

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