ist das noch lange kein Grund, sie wegzuwerfen
In der Nacht hatte es geschneit, danach kam Blitzeis und dann Tauwetter, außerdem war es ist ein Sonntag. Ungemütliches Wetter und ein Sonntag ist genau die Kombination, für die ich mir diese Flickarbeit aufgehoben hatte.
Ich habe (nur) schwarze Socken. Einige von denen haben mit der Zeit ein ausgeleiertes Bündchen, wobei der Socken an sich noch gut ist. Diese eingewebten Gummis sind in der letzten Zeit allgemein ein Problem. Früher haben die ewig gehalten, heute knirschen die Bündchen schon nach 1 Jahr, weil offensichtlich der Weichmacher im Gummiband ausgehärtet ist.
Sollbruchstelle? Versteckter Einsatz von schlechterem Material?
Naja, wir tragen unserer Kleidung wirklich lange, aber früher waren Socken eher durchgelaufen, als am Bündchen kaputt. 🤨
Nun gut, man KANN die Socken dann wegwerfen, oder man kann sie reparieren.
Natürlich habe ich das Letztere getan.
Ich hatte zwei Sorten zu reparieren: Die einen haben oben ein umgeschlagenes Bündchen, die anderen sind oben einlagig gerade abgeschlossen.
Man benötigt
- eine Schere
- Gummiband. Das kaufe ich vorzugsweise als Sonderposten, oder Second Hand in Läden, die Gegenstände aus Haushaltsauflösungen verkaufen.
- Nadel und Faden. Der Faden sollte idealerweise die Farbe des Sockens haben. Ist aber nicht zwingend notwendig, weil die Nahtstelle später innen im Socken ist.
- für die Socken mit geradem Abschluss wäre eine Nähmaschine gut, es geht aber auch ohne.
- eine Sicherheitsnadel, oder eine Fädelnadel, um den Gummi durch den Tunnel zu ziehen.
Und so geht´s:
Socken mit umgeschlagenem Bündchen
Da, wo das Bündchen angenäht ist, trennt man die Naht ungefähr einen halben Zentimeter auf.
Vom Gummiband misst man an der entsprechenden Beinstelle des Sockenträgers die benötigte Länge ab und schneidet -logischerweise – zwei gleichlange Stücke zurecht.
Die Sicherheitsnadel befestigt man an einem Ende des Gummibandes. (Das ist der „Griff“, mit dem man das Gummiband in den Socken einzieht.)
Jetzt zieht man den Gummi ein und vernäht die Enden. Dabei kommt es nicht auf Schönheit an. Die Gummienden verschwinden anschließend unsichtbar im Socken. 😉 Achtung, aber: Der Gummi sollte nicht verdreht sein, sondern glatt im Stoff liegen, sonst könnte er später unangenehm am Bein drücken.
Jetzt näht man diese kleine Öffnung wieder zu. damit da nichts ausfranst. Wenn beim Nähen nicht ganz bis auf die Vorderseite das Stoffes durchsticht, sieht man, wenn man den Socken trägt, nichts mehr von der Reparatur.
Socken mit geradem oberen Abschluss
Um diese zu reparieren, muss man oben den Bund umnähen. Dazu braucht es eine elastische Naht, damit diese später beim An- und Ausziehen nicht reißt.
Ich habe dazu die Nähmaschine benutzt. Man kann aber auch per Hand nähen. Dann ist der Hexenstich ratsam, weil der annähernd dehnbar bleibt.
Den Bund habe ich zu Hälfte nach innen! geklappt und festgenäht.
Dabei lässt man eine Öffnung von ca. einem halben Zentimeter.
Die restlichen Arbeitsschritte sind wie oben, wobei man sich das Zunähen der Öffnung hier sparen kann, weil nichts ausfransen wird.
Somit ist auch diese Sorte Socken gerettet.
Lohnt sich das?
Ja, es lohnt sich, wenn die Socken sonst noch in Ordnung sind. Die Reparatur spart auf jeden Fall Müll.
Man kann ja mal vergleichen:
4 Paar neue Socken kosten in der „Volksboutique“ mit dem Sonderzeichen zwischen den zwei großen Buchstaben 13,30 €.
Wenn ich 13,30 € in meinen Lebenszeitrechner eingibt, kann man bei Interesse mal schauen, wie lange er mit seinem Verdienst für 13,30 Uhr bei seinem Arbeitgeber arbeiten muss.
Ich habe für die 4 Paare inklusive Aufräumen 40 Minuten gebraucht.
Kleiner Nebeneffekt: Es ist eine Handarbeit, bei der man Fertigkeiten erlernen oder verbessern kann, weil es dort nicht so drauf an kommt, denn diese Reparatur wird beim Tragen der Socken nicht sichtbar sein.
Übrigens
Das ist mein Nadelheft. Es ist eine Handarbeit aus dem Unterricht in der 4. Klasse und begleitet mit somit schon ein halbes Jahrhundert. 😀 Wir hatten verschiedene Sticharten gelernt und gleichzeitig einen Gebrauchsgegenstand für die eigene Zukunft angefertigt. (Die grüne Naht ist der oben erwähnte Hexenstich.)
Als ich zur Schule ging, war auch nicht alles prima, aber es gab Unterrichtsfächer, die es heute kaum noch gibt, von denen ich aber denke, dass sie wichtig sind, um auf das Leben vorbereiten:
Werken, Schulgarten und Nadelarbeit.
Nadelarbeit war fakultativ. Ich bin da 2 Jahre freiwillig hingegangen. Es muss mich damals also schon interessiert haben. 😀
Hallo zusammen, wahnsinn, was man früher in der Schule noch gelernt hat. Also nähen gehörte bei mir zwar nicht dazu, aber stricken und häkeln in der Grundschule schon. Heute können manche Grundschulkinder noch nicht mehr mit der Schere umgehen. 🙁 Und lernen dafür leichtes Programmieren, damit sie noch länger am PC oder handy verbringen (sorry, ich weiss- hat nix mit dem Thema zu tun). Ich hab mir tatsächlich angewöhnt, wenn möglich immer die Socken gleicher Marke zu kaufen, damit ich- wenn einer den Geist aufgibt – ich dann den restlichen noch weiter tragen kann. Und die Erfahrung, dass man in second-hand-Geschäften gut solche Materialien kaufen kann, habe ich auch schon gemacht. Da habe ich von Nähgarn über Füllwatte und Geschenkbänder schon echte Schnäppchen machen können. lg alexandra
Oh, Alexandra!
Scheren sind doch gefährlich! 🤨🤣🤣
Es hat sich vieles geändert in den letzten Jahren.
Computerkenntnisse halte ich schon für wichtig, aber leider vergisst man heute gern die Grundfertigkeiten, wie den Umgang mit einfachen Werkzeugen, Nähzeug und Kochlöffel zu lehren. Das bedaure ich sehr, denn nicht jedes Kind hat Eltern oder Großeltern, die ihnen das beibringen.
Wissen und Fertigkeiten gehen verloren, die die Menschen Jahrhunderte lang am Leben gehalten haben.
Moin
Ich trage von Oktober bis Ostern ( in etwa, je nach Wetterlage) selbst gestrickte Wollsocken. Die halten gefühlt ewig. Die kaputten Socken meiner Söhne, die keine Wollsocken haben möchten ( warum auch immer) , nehme ich dann zum Schuhe oder Fahrrad putzen.
So viele 1 hatte ich nicht auf meinem Zeugnis. 😅
Viele Grüße
Naja… ich habe ja nicht das ganze Zeugnisblatt gezeigt. 🤭
Mein Zeugnis ( die Seite ) sieht genauso aus, ich meinte die Schulfächer. Auch das Nadelheft, welches auch bei mir noch immer im Einsatz ist. Ich glaube, wir sind im selben Land zur Schule gegangen, eines, was es ( zum Glück) so nicht mehr gibt.
Hm, könnte man meinen. 😉
Solange der Rest vom Socken noch in Ordnung ist, ignoriere ich ausgeleierte Bündchen einfach. Immerhin hinterlassen die keine Druckstellen. Und ich freue mich schon sehr auf den Frühling – sobald es die Temperaturen zulassen, verzichte ich einfach ganz auf Socken. Ist dann auch weniger zu waschen 😊.
Naja, ist halt doof, wenn die Socken in den Schuh rutschen, weil der Bund ausgeleiert ist.
Sobald es wärmer ist, laufe ich auch barfuß, aber bis dahin ist es noch ne Weile. 😐
Schönen Sonntag!
Sibylle