Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

Hauruckaktion

Wenn man sich (zumindest teilweise) selbst versorgt, sollte man immer zusehen, dass man so viel Ernte einlagert, dass es für zwei Jahre reicht. So kann man ein Jahr mit schlechter Ernte überbrücken. Das ist eine Weisheit, die mir meine Oma beigebracht hat.
Die Vorfahren wussten noch wie man´s anstellt, denn damals gab es noch nicht 12 Monate im Jahr Erdbeeren, Bananen, Pflaumen. Wenn man im Winter also nicht nur Kohl und Äpfel essen wollte, sorgte man vor.

In diesem Jahr hat der späte Frost dafür gesorgt, dass ein Großteil der Johannisbeerblüten, der Wein, die kleinen Pfirsichfrüchte, die Quittenblüten usw. erfroren sind. Das feuchte Wetter sorgt zusätzlich für Pilzkrankheiten an den Pflanzen. Ich war also froh, dass ich noch einen Vorrat im Keller hatte, der bis zur Ernte 2025 gereicht hätte.

Hatte und hätte! 🤨


„Wir haben da ein Wasserproblem“ tönte es aus dem Keller.
Mit „Wasserproblem“ meinte der Hausherr den nassen Fleck im Keller, der sich bei näherer Betrachtung als Tauwasser, gemischt mit Fruchtsaft, aus dem Tiefkühlschrank herausstellte.

Aaaa! Nicht schon wieder! Das Gerät ist 4 Jahre alt.
Neulich hatte der schon mal aus unerklärlichen Gründen vor sich hin gepiept, die Temperatur stimmte aber und er lief dann auch. Nun ist er ausgelaufen, aber das Display tut völlig unauffällig. Mist!

Ursachenforschung später. Jetzt erst mal schauen, was zu retten ist.
In den Kühlschrank lagerte wie geschrieben der Rest der Ernte vom letzten Jahr. Johannisbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Stachelbeeren…
Unsere Grundlage für das tägliche Frühstücksmüsli.

Die Früchte waren zwar aufgetaut, aber noch kalt. Ich hatte also Glück im Unglück. Wenn ich jetzt flink bin, müssen wir nichts wegwerfen.

Ok. Ich habe gerödelt….

… und am Ende fast nichts weggeworfen.
Auch die Tüten werden wieder befüllt. Manche schon zum x. Mal.

Der Tiefkühlschrank läuft wieder. Nun sammle ich Vorrat für den nächste Winter. Muss ich mir halt was einfallen lassen, wenn es nur eine kleine eigene Ernte in diesem Jahr gibt. Das meist unreife Obst aus dem Supermarkt wäre für uns die letzte Option. Es schmeckt uns einfach nicht.
Zum Glück kenne ich mich recht gut aus und weiß, wo es wilde Brombeeren, Walderdbeeren, Himbeeren und Mirabellen gibt. Da wird sich schon was machen lassen, damit wir zu unserem Müsli mit frischem Obst, bzw. Beeren kommen. 😉

12 Kommentare

  1. Hermine

    Wow, beeindruckend, deine Rettungsaktion!
    Ach, Kompott und Saft ist fast genauso lecker und gesund wie frische Früchte, da kann man schon mal beim Frühstücksmüsli ein Auge zudrücken 😉
    Lieben Gruß
    Hermine

    • miteigenenhaenden

      Wir werden es zu Verwenden wissen. 😉
      Liebe Grüße,
      Sibylle

  2. Gabi

    Wow, was ein Aufwand, aber so lohnenswert. Ein Hoch auf die guten, alten Einmachgläser und auf dein zügiges Hauruck.

    • miteigenenhaenden

      Ja, es hat sich gelohnt. 😀

  3. Alexandra

    Hallo, Du lieber Himmel. Probleme mit dem Tiefkühlschrank wären mein Alptraum, der ist rappelvoll. Hab gerade wieder für nächste Woche eine „wir kaufen nix und essen mal an unseren Vorräten rum“-Woche ausgerufen.
    Habe eine Frage. Die Äpfelsaison ist noch etwas hin, aber unser kleiner Baum trägt wie wild (letztes Jahr null). es ist cox orange. Langern im Keller klappt nicht, der ist zu warm. Hast Du Erfahrung mit Trocken-Einkochen von Äpfeln? Apfelmus esse ich zwar, aber nicht in rauhen Mengen, lg alexandra

    • miteigenenhaenden

      Hallo Alexandra,
      Äpfel (trocken) kocht man für gewöhnlich 40 Minuten bei 90°C ein. Ob du Zucker zugibst, hängt wohl davon ab, wie süß du es magst.
      Gutes Gelingen!
      Liebe Grüße, Sibylle

  4. Marina

    Sibylle
    Welch ein Glück, das alles so weit gerettet wurde, auch wenn es nun nicht mehr roh in Müsli + Co landet. Gut, das du so viele Gläser da hattest.
    Ich drücke dir /euch die Daumen, daß das Gerät wieder ohne Probleme läuft und für weiteres, leckeres, reifes Obst in diesem Jahr.
    Liebe Grüße
    Marina

    • miteigenenhaenden

      Danke!
      Die Gläser waren die Rettung, denn so viel hätten wir nicht in kurzer Zeit verputzen können.
      Liebe Grüße, Sibylle

  5. Queen All

    Eine beeindruckende Massenproduktion! Gut, dass ihr den Unfall rechtzeitig bemerkt habt. Dann drücke ich mal die Daumen, dass sich auch wieder frischer neuer Inhalt für die vielen Tüten findet!

    • miteigenenhaenden

      Ja, danke!
      Der Anfang ist gemacht mit Süßkirschen, Himbeeren und schwarzen Johannisbeeren. Alles im bescheidenen Umfang, aber immerhin.

  6. Ines

    Oh, da warst Du wirklich fleißig dabei! Wie gut, dass Du den Saft der Beeren noch verarbeiten konntest.

    Hier gibt es viele Stellen mit wilden Brombeeren, Heidelbeeren und wenige Himbeeren. Die Brombeeren sind leider immer zu sauer. Kirschen und Mirabellen von den Bäumen, die öffentlich am Weg stehen, bleiben meistens ungeerntet. Das überrascht mich immer wieder. Ich ernte sie nicht, weil ich sie nicht essen kann wegen einer Allergie.

    • miteigenenhaenden

      Hallo Ines,
      zum Glück konnte ich nicht nur den Saft noch verwenden. 😉
      Schönen Sonntag dir!
      Sibylle

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