Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

Hilfe, die Gaskosten explodieren! Teil 1

… und nicht nur die.

Gas

Wir haben vor ein paar Tagen Post von unserem Gasversorger bekommen. Der Preis steigt zum 23. November 2021 von 6,28 ct/kWh auf 13,47 ct/kWh. Da ist mehr als das Doppelte! Der Grundpreis wird pro Monat zusätzlich um 2,23 € angehoben.

Bei uns laufen Heizung und Warmwasser über Gas. Die letzte Abrechnung wies einen Verbrauch von Mai bis Mai von ca. 8500 KW/h aus. (Das ist weit unter dem Durchschnitt.) Das heiß, wir sollen statt 602,15 € demnächst 1.241,93 € zahlen.
Zusätzlich wird zum 1. Januar 2022 die CO2-Steuer um 10 ct pro kW/h angehoben. Das sind also noch mal 852,60 € dazu.

Somit werden wir statt 600 Euro knapp 2100 Euro pro Jahr zahlen. Puh!

Was können wir tun?

  • Zuerst einmal haben wir von unserem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht. Es gibt günstigere Anbieter. Einen neuen Vertrag haben wir schon angeleiert.

Dann kam die Überlegung, was wir in unserem Alltag ändern können:

  • Wir schalten konsequent die Heizung ab, sobald die Sonne scheint und heizen nur noch über das große Fenster im Wohnzimmer. Dabei steht die Wohnzimmertür offen. Die warme Luft kann dann in die anderen Räume strömen.
  • Sobald es dunkel wird, lassen wir die Rollläden herunter. Die Fenster, die keinen Rollladen haben, haben einen dicken Vorhang bekommen.
  • Die Haustür hat ebenso einen Thermovorhang.
  • Die Zimmertüren werden nach dem Durchgehen (schon immer) geschlossen, weil der Flur kälter ist als die Wohnräume.
  • Den Warmwasserkessel lassen wir jetzt nicht mehr über das Zeitprogramm anwärmen, sondern nach Bedarf. Der Kessel ist so gut isoliert, dass man 36 Stunden nach dem Anwärmen immer noch warmes Wasser hat. (Es ist nicht mehr heiß, aber noch warm.) Das heißt, der Kessel wird -je nach Verbrauch- alle 1 bis 2 Tage erhitzt, nicht mehr automatisch täglich.
    Zum Entkeimen wird der Kessel (immer schon) 1x pro Woche auf mehr als 60 Grad erhitzt.

Strom

Wir warten auf die Post vom Stromanbieter. Die Preissteigerung wird wohl in ähnlichem Maße sein, wie die Gaspreissteigerung.

Was können wir tun?

  • natürlich machen wir das Licht aus, wenn wir aus dem Raum gehen
  • die Räume werden nur so hell ausgeleuchtet, wie es notwendig ist. Wird mehr Licht benötig, wird eine weitere Lampe dazu geschaltet.
  • bestückt sind die Lampen mit LED´s
  • Geräte schalten wir nach dem Gebrauch komplett ab
  • im Standby-Modus läuft nur der Receiver, weil der meist für Aufnahmen programmiert ist
  • beim Kochen und Backen nutze ich konsequent die Restwärme aus und wenn ich sie „nur“ dazu benutze Wasser (z.B. zum Abwaschen) anzuwärmen
  • natürlich kocht kein Topf ohne Deckel – der Klassiker unter den Stromspartipps
  • Den Kühlschrank schalten wir aus, wenn er nicht gebraucht wird, z.B. wenn wir ein paar Tage nicht zu Hause sind.
  • Wäsche trocknen wir nicht im Trockner, sondern auf der Wäscheleine oder auf dem Wäscheständer, allerdings *
  • * statt Berge von Wäsche zu bügeln kommt die ganze vorher gut geschleuderte Waschmaschinenfüllung für (maximal) 10 Minuten in den Trockner. Die Wärme macht die ganze Wäsche von ganz allein auf einmal glatt. Sie muss dann allerdings sofort aus dem Trockner genommen werden und glatt aufgehängt werden (sieht man auch auf dem Foto 😉 )

Kraftstoff

Wenn man sein Geld damit verdient, in fast ganz Deutschland im Außendienst zu arbeiten, schlagen die Kraftstoffkosten mächtig zu Buche.
Bei einer Kilometerleistung von 40.000 dienstlichen Kilometern pro Jahr und einer Dieselpreissteigerung von 1,18 Euro/Liter im Januar zu ~1,60 Euro pro Liter Anfang November stiegen die Spritkosten natürlich entsprechend.

Was will man da tun?

Bei den beruflichen Spritkosten sehe ich in der nächsten Zeit keine Einsparmöglichkeit. Ein so hoch gelobtes E-Auto ist für diesen Vielfahrereinsatz (zu den derzeitigen Bedingungen in Deutschland noch) nicht zu gebrauchen und irgendwie muss ja das Geld ins Haus kommen.

Die privaten Fahrten überdenken wir allerdings sehr wohl.

  • nicht ganz freiwillig fahre ich seit 2 Jahren wenig Auto und habe in der Zeit das Fahren mit dem ÖPNV für mich entdeckt (nebenbei spart das Sprit 😉 )
    Leider ist der Busanbindung hier auf dem Dorf mehr als dürftig.
  • viele Wege kann ich mit den Fahrrad oder zu Fuß erledigen
  • Das zweite Auto hat seinen Zweck, weswegen es angeschafft wurde, verloren. Es ist an 90% aller Tage ungenutzt. Nach Ablauf des Leasingvertrages kommt kein Nachfolger in die Garage. Wir werden dann die notwendigen privaten Fahrten wieder mit dem einen vorhandene Auto machen. Das spart dann nicht nur die Kraftstoffkosten.

Wie kompensiert ihr die extrem steigenden Preise? Was habt ihr – abgesehen von den gängigen, überall publizierten Ratschlägen – für Tipps?

4 Kommentare

  1. Rudi

    Sibylle, Deine Liste ist schon sehr perfekt.

    zum Sprit, als ich beruflich noch viel unterwegs war: Vorausschauend cruisen! Als Selbstständige fliessen diese Ausgaben ja andererseits in die Kalkulation. Letztendlich zahlen die Kunden, oder sponsorst Du etwa? 😉
    Das spüren wir dann alle, bei „jedem“ Einkauf. Da kommt die nächste Welle auf uns zu.

    Gas habe ich zum Glück nicht, dafür Post vom Stromanbieter. Das ist eigentlich ein seriöser Grundversorger. Nun bieten die mir einen Spartarif an, sehr viel kleingedrucktes und ein Schlüsselsatz:
    Die Abrechnung erfolgt „automatisch“ nach der günstigsten Preisregelung.
    Ich warte noch auf die schriftliche Antwort wie ich mir das vorzustellen habe, keine telefonische Antwort!

    => Preisgarantie in welchem Zeitraum, beim Anbieterwechsel beachten!

    Schwedenöfen sind Feinstaub Bomben, und sollten richtig bedient werden. Viel Qualm sollte nicht zu sehen sein. Ich heize aber auch so 😉

    ÖPNV ohne mich. Im Winter schon gar nicht, wenn ich die halbherzig sitzenden Masken sehe. Zu Fuß und per Fahrrad komme ich mit Bewegung an der frischen Luft gut zum shopping klar. Andere müssen in’s Fitness Studio 😉

    lg

    • miteigenenhaenden

      Hallo Rudi!
      Klar fließen die Spritpreise mit in die Kalkulation ein. Manche Aufträge sind aber schon etwas älter und werden erst jetzt erfüllt (ist normal in diesem Bereich) da ist das mit der Nachkalkulation zwar möglich, aber -sagen wir mal- nicht immer gut für´s zukünftige Geschäft. 😉 Man muss immer etwas abwägen, wir man es am geschicktesten macht.
      „Die Abrechnung erfolgt „automatisch“ nach der günstigsten Preisregelung.“ ist wirklich eine sehr schwammige Formulierung, auf die ich mich ohne weitere Erläuterung auch nicht einlassen würde. Wahrscheinlich wissen die Energieanbieter selbst nicht, wie sie für die nächsten Monate kalkulieren sollen.
      Wir haben jetzt einen Vertrag mit kurzer Laufzeit gewählt. Ob das der richtige Schachzug ist, wir sich zeigen.
      Liebe Grüße, Sibylle

  2. Elisabeth Langer

    Ich kann Deinen Ideen nichts hinzufügen, ich mache es genau so! Allerdings habe ich das Glück mir letztes Jahr einen Schwedenofen angeschafft zu haben auf dem ich auch Essen wärmen kann. Wirklich drauf zu kochen muss ich erst ausprobieren. (Spiegelei hat schon geklappt!) – Worauf man bei so einem Ofen achten sollte ist, JETZT noch schnell Brennholz und Briketts einzulagern. Auch hier werden in Kürze die Preise eklatant steigen. Meine Lieferung kommt nächste Woche. – Danke für Deine Ideen!

    • miteigenenhaenden

      Hallo Elisabeth,
      danke für deine Tipps. So ein Schwedenofen ist schon was Feines. Leider habe ich dafür nicht den Platz.
      Liebe Grüße, Sibylle

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