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Stromsparpotential durch Zufall entdeckt

Wie man am Kühlschrank einiges an Strom einsparen kann

Unser Kühlschrank ist nicht mehr der Jüngste. Vor 1-2 Jahren habe ich schon mal die Türdichtung ausgetauscht, weil sie undicht war. Jetzt war die Lampe kaputt.

Gut, dann muss ich eben eine neue kaufen, dachte ich. Die alte Lampe war schnell ausgebaut. 15W, E14, ok.
Siegessicher bin ich in den Baumarkt in der nächstgelegenen Stadt gegangen. Es gab Kühlschranklampen mit 25W, Fassung E14 und es gab LED´s für den Kühlschrank. Hm, nichts dabei für mich.

Auf dem Heimweg grübelte ich so vor mich hin: 15W oder sogar 25W sind ganz schön viel für einen Kühlschrank. Damit kann man ja schon ein kleines Zimmer beleuchten…
Irgendwann hatte ich irgendwo mal was von `der Kühlschrank reguliert die Temperatur mit der Glühlampe` gehört. Das hatte ich damals aber nicht wirklich für unseren Kühlschrank fertig gedacht und jetzt wusste ich nicht mehr so genau, was es damit genau auf sich hatte.

Zu Hause setzte ich mich an den Rechner und suchte nach den Hintergründen und wurde fündig.


Heizen um zu kühlen?

2007 machte es die Runde. Der NDR hatte am 03.02.2007, 17:03 Uhr unter dem Titel “ …heimlich brennt das Licht. Kühlgefrierkombinationen – heimlich brennt das Licht“ einen Beitrag.
Hierbei ging es darum, dass in vielen Kühlgefrierkombinationen immer wieder das Licht brennt, auch wenn die Kühlschranktür geschlossen ist. Genau. Da war es doch, was ich so halb im Kopf hatte. Und es ist wirklich so, dass die gängigen Geräte im – sagen wir mal- normalen Preissegment ihre Innentemperatur mit Hilfe der Glühlampe regeln.
Achtung! Das betrifft nur die Kühlschränke, die ein Eisfach oben drin haben, also eben Kühlgefrierkombinationen.
Wenn die Kühltemperatur im Kühlschrank erreicht ist, schaltet das Aggregat ab. Die Kühlschranktemperatur von ~5 °C ist aber zu warm für das Gefrierfach. Deshalb schaltet sich jetzt die Glühlampe an, heizt den Kühlschrankinnenraum, damit das Aggregat wieder anspringt, um das Eisfach zu kühlen.

Wie verrückt ist das denn?? Es wird also geheizt, um zu kühlen … und… es wird nicht nur der Strom für die Glühlampe verschwendet – es läuft auch ständig das Aggregat und zieht Strom. Ganz zu schweige davon, dass es – je öfter es läuft – auch eher kaputt geht.

Ginge das auch anders?
Ja. Wenn, aber nur wenn die Hersteller nicht bei der Herstellung sparen würden. Die oben betroffenen Kühlgefrierkombinationen (und davon wohl ein Großteil der in Deutschland laufenden Geräte) verfügen nur über einen Kühlkreislauf. Hätten sie jeweils einen Kreislauf für das Kühlfach und eines für das Gefrierfach, währe zwar die Produktion etwas teurer, aber die Geräte würden, laut Professor Rainer Stamminger von der Universität Bonn, 20 bis 25 % weniger Energie verbrauchen. (Quelle , 21.08.2022, 18:00 Uhr)

Aha!


Es soll also möglichst billig produziert sein! Wir geben eine Teilschuld (sicherlich nicht unberechtigt) an die Hersteller ab.

Aber mal ehrlich:
Wir Verbraucher mögen es ja auch möglichst preiswert. Damit heizen wir den Wahnsinn auch noch an. Möglichst billig einkaufen wollen bedeutet auch, dass möglichst billig produziert werden muss. Eine Teilschuld tragen also auch wir Verbraucher.
Jetzt wo wir aber wissen, dass es auch Kühlgefrierkombinationen mit zwei Kühlkreisläufen gibt, die zwar etwas mehr kosten, aber weniger Energie verbrauchen und auch weil deren Aggregat nicht ständig laufen muss, länger halten (könnten), könnten wir ja beim nächsten Kauf mal etwas genauer hinschauen.


Nun aber weiter mit unserem Kühlschrank, der noch immer keine Lampe hat(te).

Als das Lämpchen fehlte Plötzlich ist uns aufgefallen, dass plötzlich die Eier im unteren Fach gefroren waren und auch sonst der Kühlschrank sehr kalt war…
Der Regler stand auf der Stelle, wo ich mal einen Strich gemacht hatte, damit ich immer die gleiche Einstellung finde, wenn ich den Kühlschrank z.B. zum Auswaschen mal ausgemacht hatte.

Neue Überlegung: Wenn doch unser Kühlschrank kein Eisfach hat, er also die 15W – Glühlampe nicht braucht, um richtig zu kühlen, müsste ich doch eigentlich jede x-beliebige LED reindrehen können.

Gesagt, getan. Die LED hat 1,99€ gekostet und tut ihre Dienste. Der Kühlschrank brummt nicht mehr ständig und der Temperaturregler ist nun energiesparender eingestellt.

Ein unverhofftes Einsparpotential!
Unglaublich.

4 Kommentare

  1. Gabi

    Wow, Wahnsinn. Bei mir ist gar keine Beleuchtung. Da habe ich ja Glück.

    • miteigenenhaenden

      Hallo Gabi!
      Keine Beleuchtung ist natürlich noch sparsamer. 😀

  2. Sandra

    Interessanter Beitrag. Selbst mein Mann, gelernter Elektroniker dachte darüber Grade erstmal nach. Dann passt aber deine LED Lampe gar nicht,da LED nicht warm wird und so auch kein Wärmeausgleich schaffen kann.

    • miteigenenhaenden

      Hallo Sandra,
      la das ist richtig, dass eine LED keinen Wärmeausgleich schaffen kann, weil sie kalt bleibt.

      Vielleicht habe ich es auch nicht so genau beschrieben. Die Lampe zu Heizen (zum Wärmeausgleich) wie oben beschrieben, brauchen nur die Kühlschränke, die oben drin eine Klappe haben, hinter der sich das Eisfach mit unter 0 °C befindet. Die Lampe wärmt das große Hauptfach, damit das Eisfach gekühlt werden kann. (Klingt komisch, ist aber so, denn das Aggregat springt an, wenn die Temperatur im Hauptraum zu hoch wird. Würde das Aggregat nicht rechtzeitig genug wieder anspringen, würde das Eisfach abtauen.)

      Unser Kühlschrank hat kein Eisfach, sondern nur den großen Kühlraum mit ungefähr +5 °C. Diese Kühlschränke brauchen die Lampe nicht zum Temperatur regeln, weil das Aggregat nur ein Fach mit einer Temperatur bedienen muss. So eine LED ist ein paar Cent teurer, daher sind sie oft werksseitig nicht eingebaut. (Man spart hier also bei der Produktion, denn Kleinvieh mach bekanntlich ja auch Mist. 😉)
      Dass unser Kühlschrank mit der LED sehr gut funktioniert, dabei das Aggregat auffällig wenig läuft und die Temperatur trotz veränderter Temperatureinstellung bei ~ +5°C bleibt, beweisen die letzten Wochen. Ich hatte zur Sicherheit ein Thermometer drin liegen um das zu prüfen.

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