(*) Bildquelle , 28.02.2022, 9:00 Uhr
Natürlich angestoßen durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine – ganz bewusst neutral – möchte ich allen! Menschen, die direkt oder indirekt von den Kampfhandlungen betroffen sind, mein Mitgefühl ausdrücken. Hierbei ist es mir völlig wurscht, welche Nation oder Volksgruppe gegen die andere kämpft.
Wenn Söldner sich ganz bewusst dazu entscheiden, ihr Leben auf Kampf und Gewalt auszurichten, ist das ihre Sache.
Es ist aber nicht ihre Sache, dass sie unschuldige Menschen mit in diesen Wahnsinn ziehen! Zu den unschuldigen Menschen zähle ich auch die Soldaten, die ihren Wehrdienst ableisten, weil es das Gesetz so vorschreibt. (Nicht in jedem Land kann man ungestraft den Wehrdienst verweigern und ob das in Deutschland im absoluten Bedrohungs- oder Kriegsfall noch so wäre, wage ich zu bezweifeln.)
Krieg kennt keine Gewinner!
Nach 32 Jahren Abrüstung in Europa wird jetzt wieder aufgerüstet. Ich habe vor ein paar Tagen mit einer unter 30-jährigen gesprochen. Die hat Angst! Diese Generation ist in Frieden und Freiheit aufgewachsen. Die kennen keine bewaffneten Soldaten im Straßenbild – nicht mal an der (innereuropäischen) Landesgrenze.
Müssen wir das der jungen Generation antun? Meine Großeltern haben den Krieg miterlebt, meine Eltern und meine Generation kennt den kalten Krieg. Wäre es nicht schön gewesen, wenn solche Erlebnisse spätestens mit meiner Generation in Europa ausgestorben wären?
Am 27. Februar 2022 hat die deutsche Regierung in einer Sondersitzung beschlossen, den Etat der Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro aufzustocken. In den Medien wird das „Zeitenwende“ genannt. Ja, das ist es und das hat sich schon lange angebahnt. (*)
100 000 000 000 Euro
Wird es dabei bleiben? Nein, mit Sicherheit nicht, denn das ist nur das was in die direkte Rüstung fließt, nicht das, was daraus folgt.
Wie viel Armut hätte man mit diesem Geld bekämpfen können?
Wie viel medizinische Forschung hätte man mit diesem Geld betreiben können?
Wie viel Bildung hätte man unseren Kindern mit dem Geld ermöglichen können?
Wie weit hätte uns dieses Geld in der Forschung für den Umweltschutz bringen können?
Auch heute kommen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland an. Sie retten ihr Leben und das Leben ihrer Kinder. Alle Hilfsorganisationen sind in der Vorbereitung diese Menschen zu empfangen und notdürftig zu versorgen. Zu versorgen mit Essen, einen Dach (oder Zelt) über dem Kopf, mit Kleidung und medizinischer Hilfe.
Medizinische Hilfe? Pflaster aufkleben ist die eine Sache, aber wer kümmert sich um die Psyche der Flüchtlinge und der Helfer? Wie viele der Flüchtlinge werden ein Leben lang mit einen Trauma leben müssen, auch wenn sie vielleicht wieder zurück in ihre Heimat können?
Ich lasse es jetzt dabei.
Udo Lindenberg – Wozu sind Kriege da (1981) Videoquelle , 02.03.2022, 10:00 Uhr
Einen ganz persönlichen Gruß an Veronica, ihre Familie und an ihre Freunde und Bekannten!
Nachdenkliche und traurige Grüße, Sibylle
(*) Um Diskussionen vorzubeugen: Ja, mir ist bewusst, dass Deutschland ein Abkommen mit der Nato hat und dass jedes Land ein Recht auf Verteidigung hat und dafür eine Armee braucht, die eine funktionierende Ausrüstung braucht. Diesem stimme ich auch zu.