Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

1 Huhn = 5 Mahlzeiten / 10 Portionen

Vorwort

Als wir im Urlaub waren, haben wir uns selbst verpflegt. Genaueres dazu habe ich hier geschrieben. In Spanien kann man prinzipiell genau so einkaufen wie in Deutschland, nur in einem reinen Urlauberort ist das Angebot auf die „Bedürfnisse“ der Urlauber abgestimmt. Es gibt mehr Alkohol als Grundnahrungsmittel. Sollte man wissen, kann man mit klar kommen. 😉

Was man aber auch wissen sollte ist, dass in Spanien Wurstwaren, Hackfleisch und Hackfleisch-Patties aus dem Supermarkt sehr oft aus bis zu 40% aus Sojaeiweiß bestehen. Ob das beim Metzger auch so ist, weiß ich nicht/hoffe ich nicht, aber einen Metzger habe ich in unserem Urlaubsort nicht gefunden.
Da ich auf solche – sagen wir mal – Fleischmischerzeugnisse keine Lust hatte, habe ich ein Huhn gekauft. Bei dem kann man post mortem weniger panschen.

Ich hatte wie immer einen Essenplan vorbereitet, damit ich erstens nicht im Urlaub denken muss, was ich denn heute kochen will/soll und zweitens haben ich auf die Gerichte abgestimmte Gewürze eingepackt.

Der erste Einkauf war, wie immer der Umfangreichste und teuerste. Ich brauchte die Grundausstattung für 11 Tage.

ein Teil des Großeinkaufs

Was macht man im Urlaub mit einem ganzen 2kg-Huhn??

Zuerst habe ich es zerlegt.
Auf dem großen Teller die Ober- und Unterschenkel und die geteilten Flügel, auf dem Teller hinten links die beiden Brusthälften, jeweils halbiert und auf dem Teller hinten rechts alles, was eine gute Brühe ergibt: die Karkasse, Haut usw.

Die Beine werde ich mit Tomate schmoren. Eine Brusthälfte habe ich gehäutet und in kleine Würfel geschnitten (Teller rechts). Der eine Teil der Würfel ergibt später ein Hühner-Pfannengyros, der andere Teil wird ein Hühnercurry.
Auf dem linken Teller liegen die andere Brusthälfte, die ich ebenfalls gehäutet habe und die Flügel. Das ergibt später eine Hühnchen-Reis-Pfanne – ähnlich einer Paella.

Aus der Karkasse, der Haut und sonstigen Abschnitten koche ich eine leckere Hühnerbrühe. Daraus mache ich einen Kartoffel-Süßkartoffeleintopf mit Hühnerfleisch.

Am Tag 1 habe ich die Beine zubereitet und die Brühe gekocht. Den Rest habe ich im dem kleinen Gefrierfach des Kühlschrankes eingefroren. Das Fleisch für das Gyros habe ich vorher mariniert. Für die paar Tage reichen die wenigen Minusgrade. Das Fleisch wird ja anschließend durchgegart. Also keine Gefahr.


Gericht 1:
In Tomate geschmorte Hühnerbeine und Kartoffeln

Zwiebel und Knoblauch in Öl anschwitzen, Fleisch anbraten. Mit Tomaten aus der Dose ablöschen, mit Salz und Chili würzen. Schmoren lassen bis das Fleisch gar ist, dabei den Topf offen lassen, so dass die Tomate etwas einkochen kann.

Gericht 2:
Hühnchen-Reis-Pfanne

Fleischstücke in Öl anbraten und aus dem Topf nehmen. Im gleichen Topf Zwiebel und Knoblauch anbraten, jeweils eine gewürfelte grüne** und rote Paprika dazu geben und kurz mit anbraten lassen. Mit einem Schluck (~1/4 Tasse) trockenem Rotwein ablöschen. Fleisch dazu geben, 1 Dose Tomaten und eine 3/4 Tasse Reis dazu geben. Mit Salz und Pfeffer und etwas Chili würzen.
Bei mittlerer Hitze garen lassen bis Reis und Fleisch gar sind.

** Ich hatte nur noch eine rote Paprika bekommen und dann etwas widerwillig noch eine grüne dazu genommen, aber zusammen mit dem Rotwein und der Tomate war die Kombination mit der grünen Paprika sehr lecker. Das werde ich jetzt immer so machen.

Den Rest gab es zum Abendessen.

Gericht 3:
Gyros mit Gurken-Kräuterquark und Reis

Eine 3/4 Tasse Reis in Salzwasser kochen.
Etwa die Hälfte dieser Salatgurke raspeln oder in ganz kleine Würfel schneiden. (Ich hatte eine Raspel im Gepäck.)
Ungefähr 300 g Quark in eine Schüssel geben und glatt rühren, die Gurke dazu und mit (Kräuter-)Salz, Pfeffer und etwas! Zucker würzen.
Die schon gewürzten Fleischwürfel in eine heiße Pfanne mit etwas Öl geben und braten bis das Fleisch gar ist. Wer mag, löscht den Bratensatz noch mit etwas! Wasser ab und gibt ihn dann als „Soße“ zum Fleisch.

Gericht 4:
Hühnercurry mit Reis, süßlich scharf

Eine 3/4 Tasse Reis in Salzwasser kochen.
Zwiebel und Knoblauch anbraten. Das Fleisch ebenfalls in die Pfanne und gut anbraten. (Da ich das Fleisch schon in Würfeln eingefroren hatte, habe ich es jetzt gefroren in die heiße Pfanne gegeben. Funktioniert wunderbar.)
In der Zeit, in der das Fleisch anbrät, zwei Bananen würfeln.
Fleisch mit Wasser ablöschen, Bananen dazu geben. Die Bananen zerkochen und machen die Soße schön sämig. Außerdem geben sie die süße Note in dem sonst recht scharfen Gericht. Gewürzt habe ich mit Salz, Pfeffer und Curry.

Gericht 5:
Kartoffel-Süßkartoffeleintopf mit Hühnerfleisch

Wie oben schon geschrieben, habe ich aus den „Hühnerresten“ eine Brühe gekocht. Dazu hatte ich mir zu Hause schon das Gewürz zusammengestellt: 1 Lorbeerblatt, 2 Pimentkörner, Pfefferkörner, 2 Wacholderbeeren, selbst getrocknetes Suppengemüse (Sellerie, Lauch, Möhre, Liebstöckel).
Gekocht habe ich die Brühe ca. 3 Stunden bei kleiner Hitze abends, als wir auf dem Balkon saßen und den Tag ausklingen ließen.

Für die Suppe habe ich eine kleine Süßkartoffel geraspelt und die Kartoffeln gewürfelt. Die Zwiebel habe ich in dem Hühnerfett angebraten. Süßkartoffel und Kartoffel dazu getan und diese ebenfalls etwas angebraten. Das ganze mit der Brühe aufgegossen und mit Salz, Pfeffer und etwas Majoran gewürzt.
Zum Schluss habe ich das Fleisch dazu gegeben, welches welches nach dem Kochen noch an den Hühnerknochen hing.

Gegessen haben wir auf einer Bank in einem kleinen Park in Palma.


Alles in allem waren es (zumindest für uns) leckere Gerichte, die sehr preiswert waren und nicht viel Zeit beim Kochen in Anspruch genommen haben.
Wie in dem anderen Artikel zum Essen im Urlaub geschrieben, hätte ich in Deutschland bei manchen Zutaten eine andere Qualität gekauft. Das bezog sich hauptsächlich auf das Huhn. Zu Hause kaufe ich ein Huhn von Hühnerhalter oder ein Bio-Huhn. Das war mir hier nicht möglich. Aber selbst wenn ich das Tier für 15-20 € hätte kaufen können, wären die Gerichte immer noch für wenig Geld pro Portion entstanden.

Wer hier den gesunden „Grünkram“ vermisst: Wir haben uns statt mit Salat mit reifen Früchten versorgt. Salat bekommen wir ja schließlich in Deutschland auch. 😉

frische Datteln
Drachenfrüchte

2 Kommentare

  1. Marina

    Guten Morgen
    (hier ist es erst 10.14 Uhr)
    Da hätte ich gerne mitgegessen. Schaut so lecker aus. Tolle Rezepte.
    Für mich alleine reicht ein Huhn auch immer für etliche Mahlzeiten. Hier in Portugal bekomme ich leckeres Freilandgeflügel.
    Das mit dem Hackfleisch im Supermarkt weiß ich gar nicht, ich müsste echt mal nachschauen. Beim Schlachter kann ich mir das Fleischstück aussuchen und es kommt dann vor meinen Augen in den Fleischwolf.
    Hab weiter einen schönen Tag

    LG Marina

    • miteigenenhaenden

      Hallo Marina,
      ja bei uns kann man beim Metzger auch zusehen, wie das Fleisch durch den Wolf läuft, aber bei Supermarktware ist man auf den Zutatenliste angewiesen und die birgt manchmal wirklich Überraschungen. Darum lohnt sich immer ein Blick.
      Liebe Grüße, Sibylle

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