Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

Rückblick auf unser Jahr 2024

Erfolge und Misserfolge

Das Jahr begann mit der Begegnung mit dem beschwingten etwa 75jährigen Mann, der uns auf unser „Frohes Neues Jahr!“ antwortete: „Danke, Ihnen auch! Ich umarme diesen schönen Tag und das ganze kommende Jahr.“

Wir hatten uns über diese Reaktion gefreut und ich hatte mir vorgenommen, mir dieses positive Denken zum Vorbild zu nehmen. Manchmal, wenn ich daran denke, muss ich schmunzeln. So etwas steckt an. Schön!

Nun schauen wir schon auf das Jahr 2024 zurück:

auf den Job

Mit dem Job des Hausherren ist es anders gelaufen, als wir es uns erhofft hatten. Es war nicht schlecht, aber anders. Zum Glück gab es trotzdem genügend Aufträge. Wenn man eng mit der Baubranche zusammenarbeitet, musste man 2024 sehr optimistisch und creativ sein.

Meine Aufgaben liegen hier bei „Haus und Hof“ und ich mache dies so, wie es mir mit meinen Einschränkungen möglich ist.

auf die Gesundheit

Von großen Einschlägen sind wir verschont geblieben. In der Nachbarschaft sieht es viel schlimmer aus.
3 Tage vor dem Jahresende bekam ich noch eine sehr gute Nachricht:

Meine psychischen Probleme sind nicht besser, aber auch nicht schlechter geworden. Ich lebe damit und versuche das beste aus JEDEM Tag zu machen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Ich habe eine wirklich tolle Familie, die mich unterstützt.

auf die Finanzen

Wie oben schon geschrieben: Die Einnahmen waren ok. Wir können zufrieden sein und wir sind dankbar, dass wir bisher so durch die Baukrise und durch die Inflation gekommen sind. Nichts des so trotz halten wir unseren Lebensstil bei: Geldausgaben werden sehr gut überlegt.

Altbewährtes

Das Haushaltsbuch und die Essenplanung begleiten uns seit Jahrzehnten. Das hat sich für uns bewährt und wir sehen keinen Grund, das zu ändern.

Der Stromverbrauch

Seit dem Sommer haben wir ein Balkonkraftwerk, was uns bei guten Wetter mehr als unsere Grundlast liefert.
Im letzten Jahr haben wir 1654 kWh gekauft und 404 kWh selbst erzeugt. Damit lag unser Verbrauch also bei 2058 kWh. 😊 Der deutsche Durchschnitt für unsere Wohnsituation liegt bei 3.000 kWh/Jahr.

Unsere Einsparungen sind die Summe von Kleinigkeiten:

  • Das Licht ausschalten und die üblich propagierten Tipps, die wohl nun wirklich der letzte begriffen hat, nutzen wir auch
  • Die Warmwasserversorgung hat (mit Absicht) keine Umwälzpumpe. Die Hände waschen wir kalt. Für die Küche nutze ich kaltes Wasser, oder ich hole heißes Wasser aus dem Bad, oder ich lasse es (sehr selten und mur, wenn ich eine größere Menge brauche) ablaufen bis warmes Wasser kommt.
  • Ich wasche nur Wäsche, wenn die Maschine wirklich voll wird.
  • Der Wäschetrockner läuft pro Waschladung nur 10 Minuten. Das erspart mir das Bügeln. Trocknen tut die Wäsche auf der Leine und nach Möglichkeit draußen. Dann kann es schon mal sein, dass dann im Winter bei Frost die Wäsche auf der Leine dampft.

Ohne Kühlschrank

Zum Thema Leben ohne Kühlschrank hatte ich im März 2024 schon einmal einen Beitrag geschrieben. Das, was wir im Winter 2022/2023 als Experiment begonnen hatten, haben wir fortgesetzt. Sobald sie Temperaturen über mehrere Tage unter 7°C fallen, kühlen wir ohne Strom. Dann steht die Kühlbox vor der Tür.
In den wärmeren Monaten läuft der kleine 18 Liter-Kompressorkühlschrank, der nur die Hälfte des 110-Liter Einbaukühlschrankes verbraucht. Das kleinen Gerät braucht im Liter-Vergleich zwar mehr Strom, aber unterm Strich ist es nur die Hälfte Strom und Geld, was wir „verheizen“.
Seit dem 3. November kühlen wir wieder, bis auf insgesamt 7 Tage Unterbrechung, stromlos.
Das große Möbelstück steht ungenutzt, die Tür ist eine Spalt offen, damit es nicht im Innenraum schimmelt. 🤷‍♀️ Wir brauche ihn nur, wenn mehrere Personen zu Besuch kommen.

Der Gasverbrauch

Für Warmwasser und Heizung gingen 584 m³ durch, was (Faktor ~10) 5840 kWh entspricht und damit deutlich unter dem Schnitt liegt.
Weil es uns interessiert hat, haben wir unsere Werte mal in einen Rechner für den Verbrauchsausweis für Wohngebäude eingegeben. Dabei kam ein ganz gutes Ergebnis raus.

Quelle vom 28.12.2024, 18:20 Uhr

Unser größtes Einsparpotential liegt in dem großen Fenster, was direkt nach Süden ausgerichtet ist. Mit dem fangen wir die Sonnenwärme im Winter ein, so dass wir bei Sonnenschein die Heizung am Tage ausschalten können.

gegen 10 Uhr haben wir die Heizung ausgemacht, da war draußen noch Frost
die Temperatur ist im Wohnzimmer auch ohne Heizung genügend angestiegen

Wenn abends die Sonne untergeht, ziehen wir die Fenster mit dicken Thermovorhängen zu, damit die Wärme drin bleibt. Für den Sofaabend haben wir jeder eine kuschlige Decke. Wenn wir frieren würden, würden wir das nicht so machen.

Verbrauch von Propangas aus der Flasche

In diesem Jahr habe ich eine ganze Weile draußen im Garten auf einem Gasherd gekocht. Das macht bei gutem Wetter Spaß, die Bude bleibt geruchsfrei und sauber und es ist preisgünstiger. Da ich jeden Tag koche, lag der Verbrauch bei ca. einer 11-Liter-Flasche (entsprechen etwa 141 kWh).

Wasserverbrauch

Abgelesen und umgerechnet kommen wir auf einen Verbrauch von 72 Litern pro Person und Tag.
Der deutsche Durchschnitt liegt bei 126 Litern.

Wäsche waschen mit Alternativen

Der Beutel Waschmittel, der Ende 2023 noch ungeöffnet im Schrank stand, steht auch Ende 2024 ungeöffnet im Schrank.
Ich wasche nach wie vor mit Kastanien oder einer Mischung aus Natron, Soda und Reststücken meiner selbstgemachten Seife.
Weich- und Hygienespüler verwende ich nicht. Daher sind die Kosten für Waschmittel verschwindend gering.

Der Müll

Das ist etwa so geblieben, wie in den letzten Jahren. Nach wie vor ist unsere Restmülltonne von der regelmäßigen Leerung abgemeldet. Wir lassen sie bei Bedarf leeren. Dafür kaufen wir eine Banderole für 1,50€ für die 60 Liter-Tonne.
2026 wird sich das ändern. Dann wird hier die Müllentsorgung komplett umgestellt. Für uns bedeutet das dann eine saftige Preiserhöhung, aber wir müssen dann nicht mehr jeden Plastikschnipsel 6 km zum Recyclinghof fahren. Das ist aber noch Zukunft. Wahrscheinlich relativiert sich dadurch die Preiserhöhung, denn die eigene Müll-Tour kostet ja auch Geld. Jetzt versuche ich noch die Fahrten mit anderen Erledigungen zu verbinden, aber die Öffnungszeiten von Recyclinghof sind sehr ungünstig eingerichtet.

Der Garten / Die eigene Ernte

Es war ein schwieriges Gartenjahr. Der Winter 2023/2024 war sehr nass. Der Garten war bis ins Frühjahr kaum betretbar, weil der Boden so sehr aufgeweicht war.
Im Mai kam der Spätfrost und zerstörte in einer Nacht die jungen Weinrebentriebe und Blüten. Ebenfalls erfroren sind die Blüten von Äpfeln, Quitte, Aprikose und Johannisbeeren. Vom Pfirsichbaum sind, bis auf einen Zweig, alle Austriebe erfroren. Aus diesem einen Zweig scheint er sich wieder zu erholen. Nur hat er jetzt eine sehr „individuelle“ Wuchsform.

eingehüllter Pfirsichbaum, Bild aus 2021

Die kleineren Bäume habe ich – zur Freude der Nachbarn- wieder in Tücher eingehüllt. Das mache ich bald jedes Jahr 1, 2 oder 3 Mal. 🤨
Dadurch hatten wir wenigstens Kirschen und Birnen.

Im Mai hatten wir uns noch zurückgelehnt, weil wir gemeint hatten, dass wir ja noch Vorrat aus der Ernte 2023 im Tiefkühlschrank haben und darauf zurückgreifen können und so den Ernteausfall überbrücken können. Zu früh gefreut: Im Juni fiel der Tiefkühlschrank aus und ich musste in Windeseile retten was zu retten war.

Eingekochte Beeren haben wir nun genügend, fürs Frühstücksmüsli sind die aber nicht geeignet.
Trotz aller Befürchtungen haben wir nun aber doch Himbeeren, Kirschen, ein paar wenige Johannisbeeren, Erdbeeren und gesammelte Brombeeren einfrieren können. Es gibt also auch in Winter 2024/2025 Frühstück. 😀
Das Sommergemüse haben weitestgehend die Schnecken gefressen. Ich habe den Kampf in diesem Jahr verloren. Es war einfach zu nass, um gegen diese Plage anzukommen.

Dafür gibt es jetzt im Winter Salat, Rote Beete, Kräuter, kleine Radieschen und Möhren, ein paar Zwiebeln und etwas Schnittknoblauch frisch aus dem Garten und dem kleinen Kaltgewächshaus.

Ausgaben für Lebensmittel

Ich hatte mir als Ziel gesetzt, maximal 3,30€ pro Person und Tag für Lebensmittel, Getränke (inkl. Bier, Wein und Kaffee) und Naschzeug auszugeben.
Ich habe, wie jedes Jahr Buch geführt und auch das Essen im Urlaub mit eingerechnet.

Auch wenn man es nicht zu glauben vermag: im Ausland sind Lebensmittel noch immer teurer als in Deutschland. Das Angebot war ungewohnt und ich habe wirklich etwas denken müssen, als ich in dem Laden stand. `Wo fange ich an, wo höre ich auf?´ 🤔
Letztendlich hatten wir immer etwas auf dem Tisch. Mal ganz spartanisch, mal mit Hühnchen oder Würstchen. Alles in kurzer Zeit von Grund auf gekocht.

Alle Kassenzettel zusammengerechnet, haben wir während der insgesamt 18 Urlaubstage 4,47€ pro Person und Tag für Lebensmittel, inklusive Getränke ausgeben.
Ja, die Kassenzettel haben wir noch.

Insgesamt über das ganze Jahr gerechnet, bin ich bei 3,20 € pro Person und Tag angekommen.

Weil viele es anders rechnen:
Das sind im Durchschnitt 97,89 € pro Person im Monat.

Ziel erreicht. 😊

Ausgaben für Hygieneartikel und Putzmittel

Zu Hygieneartikeln gehören solche Sachen wie Zahnpasta, Anti-Mückenspray, Ohrstöpsel, Zahnbürsten, Sonnencreme, Shampoo, Toilettenpapier, Haargummis usw. Gesamtausgaben sind 72,85 € im Jahr, entsprechen 6,07 € im Monat.

Bildquelle , 04.01.2025, 20:20 Uhr

Apropos Toilettenpapier: 134 Rollen soll jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr verbrauchen. 😮 Das wären bei uns inklusive Besucher rund 300 Rollen, die ich hätte kaufen müssen.
Laut Haushaltsbuch habe ich in den vergangenen 2 Jahren insgesamt 38 Rollen gekauft, wovon noch 3 im Schrank liegen. Also Verbrauch 35 Rollen in diesen 2 Jahren, oder 17,5 pro Jahr. 17,5 geteilt durch die Anzahl der Toilettennutzer sind das 7,8 Rollen.
Wir kommt man auf 134 Rollen?

Zu Putzmitteln gehören Geschirrreiniger, Spülmaschinensalz, Rohrreiniger, Essig, Waschsoda usw. Gesamtausgaben: 51,84 € im Jahr, entsprechen 4,32 € im Monat.

Aussicht auf 2025?

Hm, es stehen ein paar Projekte aus, die wir in diesem Jahr nicht geschafft haben, oder die wir nicht in Angriff genommen haben, weil wir noch nicht so richtig wussten, wir wir es anstellen sollen. Das werden wir in Angriff nehmen.
Ansonsten will ich weiter an meiner Gelassenheit arbeiten. Pausen machen, auch mal was ohne schlechtes Gewissen liegen lassen, wenn die Kraft nicht mehr reicht. So was. Das ist schon Aufgabe genug.

Mal sehen was uns das neue Jahr bringt. Bis dahin werde ich versuchen zumindest etwas von jedem Tag zu umarmen.

6 Kommentare

  1. Alexandra

    Hallo Sibylle, vielen Dank für den interessanten Jahresrückblick. Ihr habt wirklich echt niedrige Verbräuche, vor allem in Sachen Strom und Wasser (Müll sowieso..). Ich dachte, wir wären schon niedrig mit Wasser (110 Liter pro Person und Tag), aber im Vergleich dann wohl doch nicht so. 😉 Obwohl ich den ganzen Sommer draußen nur mit Regenwasser gegossen habe. Beim Strom haben wir das Problem, dass wir eine Warmwasserbereitung mit Durchlauferhitzern und Boilern haben. Wir stellen zwar unseren Küchenboiler über Nacht und teilweise auch tagsüber aus, wenn wir das Haus verlassen. Aber insgesamt ist es eine teure Wassererwärmung. Insgesamt bin ich sehr motiviert, an diversen Stellschrauben dieses Jahr noch zu drehen. Und freue mich daher auf Deine Beiträge! lg alexandra

    • miteigenenhaenden

      Oh ja, Wasseraufbereitung rein eklektisch ist schon einiges teurer. Das hatten wir auch schon in einer Wohnung.
      Ich drücke dir die Damen, dass es dir gelingt, deine Vorhaben umzusetzen.
      Liebe Grüße, Sibylle

  2. Christina

    Hallo Sibylle, vielen Dank dafür, dass du deinen Jahresrückblick teilst! Ich bin immer wieder erfreut darüber, wie viele Dinge du einfacher, ressourcenschonender, kostengünstiger machst. Mit Kreativität, Struktur, Durchhaltevermögen und dem Mut, es anders zu machen. Toll! Ich habe schon viel von dir gelernt und freue mich immer über deinen Newsletter. Ich hoffe, du machst deinen erfrischenden Blog noch lange weiter.

    Viel Erfolg, Gesundheit und Glück in 2025 für dich und deine Familie.

    Viele Grüße Christina

    • miteigenenhaenden

      Danke Christina!
      Ich wünsche dir auch ein gutes 2025.
      Liebe Grüße, Sibylle

  3. Queen All

    Also das mit dem Klopapier ist echt schwer nachvollziehbar. Wir sind zwar längst nicht so sparsam aber bei der Menge müsste ja jede Woche Klopapier auf dem Einkaufszettel stehen…
    Das Bügeln hab ich auch fast komplett wegminimalisiert. Die drei Blusen, die ich bügeln muss, ziehe ich entsprechend selten an 🙄.
    Wenn´s gut läuft, haben wir im kommenden Jahr mehr als eine Handvoll Heidelbeeren. Dann reichts vielleicht auch mal für ein Müsli. Hast du mal versucht, die Beeren zu trocknen? Ich könnte mir vorstellen, dass das ähnlich wie mit Rosinen auch ganz gut schmeckt.
    Liebe Grüße!

    • miteigenenhaenden

      Hallo Vanessa,
      mit Heidelbeeren liebäugele ich auch. Ich ringe aber noch mit mir: die Waldheidelbeeren sind zwar kleiner, aber dafür geschmacklich besser, als die Kulturheidelbeeren. Die Pflanzen sind aber so teuer. 😐
      An Beeren trockne ich hauptsächlich Johannisbeeren, Aronia. Wie Rosinen werden die beim Trocknen aber eher nicht. Beide werden hart und zum Knabbern – naja – kann man. Ich verwende sie in meiner Früchteteemischung. Die Aronia mahle ich auch zu Pulver. Das ist fester Bestandteil in der Müslimischung.
      Wenn du einen Ersatz für Rosinen suchst, mach schwarze Johannisbeeren oder Aronia in Sirup. Die eignen sich mit Saft als Preiselbeerersatz und ohne Saft als Rosinenersatz z.B. für Kuchen.
      Liebe Grüße, Sibylle

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