Lass deine Hände machen was du kannst, dann kann dein Geist fliegen. **

Der Garten bei Hitze und Trockenheit

Wenn man seinen Garten gut vorbereitet, kann man es schaffen, dass man 10 Tage oder länger nicht gießen muss.

In der zweiten Junihälfte war es hier heiß und trocken. Die Tagestemperaturen lagen zwischen 27°C und 37°C und es gab so gut wie keinen Niederschlag.

Wenn es einem gelingt, die Wasserverdunstung so gering wie möglich zu halten, schaffen es die Pflanzen auch in einer heißen Periode ohne tägliche Wassergabe.

Das Mulchen

Praktisch ist es die Beete mulchen, d.h. den Boden abdecken, so dass die Sonne nicht direkt drauf scheinen und die Feuchtigkeit verdunsten kann.
Zumindest bei mir ist das aber so eine Gradwanderung zwischen `ich will die Feuchtigkeit im Boden halten´ und den Schnecken, die sich in der feuchteren Umgebung sauwohl fühlen. Deshalb wage ich das Mulchen nur im Hochsommer.
Da wir einen Grasweg der Gemeinde hinter dem Garten haben, der ein- bis zwei Mal im Jahr gemäht wird, habe ich nach dem Mähen ausreichend Mulchmaterial .

Selbstbewässernde Pflanzbehälter

In den letzten Jahren habe ich mir nach und nach einige Pflanzkübel und -eimer mit einen Wasserreservoir gebaut.

Die fülle ich je nach Wetter, Topfgröße und Standort alle 1 bis 3 Wochen nach. Auch hier habe ich bei den meisten die Erde abgedeckt und die Verdunstung zu minimieren.

Ollas und Tonstecker

Damit kann man indirekt gießen. Das heißt, man führt das Wasser direkt IN den Boden und nicht auf die Oberfläche, wo es nach wenigen Stunden weggetrocknet ist.
Es gibt die spanischen Ollas, also diese durchlässigen Töpfe aus Ton, die man in die Erde eingräbt und die dann nach und nach das Wasser in das Erdreich abgeben. Nachteil an den Dingern ist, dass die recht teuer sind. Aus zwei zusammen-geklebten Tontöpfen selbstgebaute sind nach meiner Erfahrung nicht lange dicht.
Ich bin auf diese Tonstecker umgestiegen und habe gute Erfahrungen damit gemacht.

Die nutze ich bei Pflanzen in Töpfen, …

… aber auch bei auf dem Beet.

Der schwarze Eimer ist nur der obere Rand von einem Eimer und diente als Gießrand als die Pflanze noch klein war.

Als Wasserbehälter dienen hier liegende 1,5-Liter PET-Flaschen, die ich für unsere Notversorgung kaufe und regelmäßig austausche, damit wir in Fall eines Versorgungsengpasses Trinkwasser haben.
PET-Flaschen mag ich zwar gar nicht, aber sie sind für die Lagerung platzsparend und praktisch. Nur muss man sie regelmäßig austauschen. 😐 Im Garten haben zumindest einige dieser Flaschen ein zweites Leben.

Punktgenaues Gießen

Es ist besser direkt und ausgiebig an die Pflanze zu gießen, als mit dem Sprenger nur flächig die Erde zu befeuchten. Das flächig gegossene Wasser ist umgehend von der Erdoberfläche verdunstet. Davon haben die Pflanzen so gut wie nichts.

Ein Gießrand um die Pflanzen zu stellen und diesen etwas in den Boden zu drücken, ist hilfreich. So läuft das Wasser nicht breit und die Wurzeln der Pflanze können sich trotz des Plastikrandes frei entfalten.
Bei den Zucchini und der Kürbispflanze habe ich die oberen Stücke der Eimer genommen, die ich zu den selbstbewässernden Töpfen umgebaut hatte (siehe oben)


Das Gießen war nur so lange notwendig, bis die Pflanzen ein ausreichend großes Wurzelwerk ausgebildet hatten. Wenn ich das Beet im Herbst abräume, kommen die Plastikringe in den Schuppen.
Genau so wie der obere Rand von einem Baueimer funktioniert auch der obere Rand von einem Blumentopf. Man braucht ja nicht immer so große Ringe.

Beschatten

Sieht etwas wild aus, aber hat System. Wirksam ist, wenn sich die Pflanzen gegenseitig beschatten.
Das Beet hat eine Nord-Süd-Ausrichtung. Die hohen Pflanzen beschatten die niedrigeren. Nur im südlichen Teil ist die Erde gemulcht. Im nördlichen Teil bleibt die Erde vom Schattenwurf feucht.

Blick von Süden
Blick von Norden

Die Zucchini- und Kürbispflanzen beschatten den Mangold.

Im Schatten der Tomaten stehen die Radieschen und die Zwiebeln. Dort braucht es auch keinen Mulch.

Hinter der nächsten Doppelreihe Tomaten stehen einige Kräuter.

Woher kommt das Gießwasser?

Wir haben zum Glück eine große Zisterne. In heißen Jahren hat die aber trotz aller Bemühungen nicht ausgereicht, deshalb haben wir nun zusätzliche Regentonnen mit je über 200 Liter Fassungsvermögen. Drei davon stehen das zweite Jahr. Diese grünen Tonnen gibt es mit Deckel und Auslaufhahn für erstaunlich kleines Geld im Baumarkt.

Die vierte Tonne habe ich in diesem Jahr aufgestellt. Da kam mir der Zufall etwas zu Hilfe. Es ist eine Mülltonne, die beim Entleeren am oberen Rand eingedrückt wurde und für die wir Ersatz bekommen haben. An diese Mülltonne habe ich einen Auslass und einen Schlauch gebastelt. Nun hat sie ein zweites Leben. Das vom Müllauto eingedrückte Loch dient als Überlauf. 😉

4 Kommentare

  1. Ines

    Wasser in Glasflaschen für den Notvorrat ist wesentlich länger haltbar als in PET-Flaschen. Es braucht zwar in Kisten mehr Platz, lässt sich aber gut stapeln.

    Viele Grüße
    Ines

    • miteigenenhaenden

      Hallo Ines!
      Ja, die Vorteile von Glasflaschen kenne ich, nur mangelt es leider am Lagerplatz. 😐
      Liebe Grüße, Sibylle

  2. Anna

    Liebe Sibylle,
    super lieben Dank für diesen Beitrag. Ich würde mich sehr freuen, wenn du die Anleitung für die Bewässerung noch mal bei Gelegenheit Schritt für Schritt evtl. Mit Fotos posten könntest.
    Mulchen habe ich auch schon probiert, da ich im Garten immer einen hohen Schädlings- und Mehltau Druck habe, hatte ich das Gefühl, dass ich die Gemüsepflanzen damit „anstecke“, kann das sein?
    Liebe Grüße und schön dass du deine umsichtige Lebensweise mit uns teilst.
    Angelika

    • miteigenenhaenden

      Hallo Angelika,
      ich werde mal schauen, dass ich in den nächsten Tagen die Bauanleitung für die Töpfe mit Wasserspeicher (ich denke, das meinst du?) noch einmal Schritt für Schritt beschreibe.
      Dass du Mehltau durch Mulchen verbreitest? Hm, schwierig zu sagen. Die feuchte Umgebung ist bestimmt günstig für Mehltau, aber es kann auch sein, dass die allgemeine feuchte Wetterlage oder der Nachttau den Mehltau begünstigen.
      Liebe Grüße, Sibylle

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