Angeregt durch eine Frage zu meinem Beitrag „Notvorsorge mit Verstand“, möchte ich hier nun ein paar praktische Tipps zur Notvorsorge geben und gleichzeitig die Fragen beantworten, die Antje von diehackbauern (Liebe Grüße!) gestellt hat.

„Sind das bei dir alles Vorräte, die wirklich nur für den Notfall angelegt sind und für den täglichen bzw. wöchentlichen Bedarf hast du noch einen zweiten Vorratsschrank?“

Die Vorräte bestehen fast ausschließlich aus Sachen, die wir im täglichen Leben auch verbrauchen. Es macht wenig Sinn, Lebensmittel zu kaufen, die man im „normalen“ Leben nicht isst. Sonst würde die Gefahr bestehen, dass sie so lange im Vorratsschrank lagern, bis man sie letztendlich wegwirft.

Extra für den Notfall habe ich nur Trinkwasser gelagert. Dieses Flaschenwasser verwenden wir im täglichen Umgang nicht.

„Mich würde auch interessieren, wie du das mit dem Verfallsdatum im Auge behältst. Gehst du einmal im Monat oder so alle Vorräte durch und nimmst das raus, was bald abläuft, verbrauchst es und ersetzt es beim nächsten Einkauf? Oder hast du da eine Liste, wo du alle Daten einträgst?“

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Ich verbrauche die Sachen im Rotationsbetrieb. Das Neueste steht hinten im Regal, das Älteste vorn. So wird also immer das Älteste zuerst verbraucht. Einen extra Vorratsschrank habe ich nicht.

Meine selbst eingekochten Sachen habe ich mit dem Monat und Jahr beschriftet, in dem ich es eingekocht habe.

Selbst eingekochtes Fleisch, Braten und Brühen halten sich zwar auch ein Jahr oder auch länger, trotzdem mache ich da an und an mal „Inventur“, damit nichts zu alt wird.

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Trockenfrüchte und Hülsenfrüchte halten sich sehr lange. Die kann man kaum überlagern. Für Nachschub sorge ich dann, wenn ich die letzte Packung aufmache. So habe ich also immer eine angefangene und eine verschlossene Packung zu Hause. (Außer zurzeit bei Belugalinsen. Die haben die Hamsterkäufer gerade leergekauft…)

Was für Hygieneartikel werden gebraucht?

Zu den Hygieneartikel hatte ich schon im dem anderen Notvorsorgeartikel geschrieben, dass man am besten selbst ausprobiert, wie viel in 2 oder 3 Wochen wirklich verbraucht werden. Dazu beschriftet man die Shampooflasche, den Toilettenpapierhalter, den Seifenspender usw. mit dem Datum, an dem die jeweilige Packung geöffnet wurde. Wenn die Packung leer ist, kann man den Verbrauch sehr leicht errechnen.

Eine volle Tube Zahnpasta habe ich im Schrank liegen, auch 2 Zahnbürsten.

Man sollte auch an Medikamente denken. Das was wirklich zum Überleben braucht, sollten mit  einer oder zwei Packungen Reserve im Hause sein, um Lieferschwierigkeiten überbrücken zu können. Bei allen anderen Medikamenten, wie Schmerzmittel, Nasentropfen usw. reicht eine Packung. (Zuzeit gibt es keine Schmerzmittel mehr zu kaufen, weil sie gehamstert wurden. Unglaublich!)

Falls es das mal wieder normal zu kaufen gibt, wäre es sinnvoll eine ! Flasche Desinfektionsmittel zu bevorraten. Auch ein Verbandskasten, ein Fieberthermometer, etwas gegen Durchfall und eine Pinzette sind sinnvoll.

Was braucht man noch?

  • Kerzen und Streichhölzer oder ein Feuerzeug
  • eine Taschenlampe und passende Batterien, oder ein Exemplar das mit Solarstrom oder Kurbel funktioniert
  • ein Radio und passende Batterien, oder ein Exemplar das mit Solarstrom oder Kurbel funktioniert
  • einen Campingkocher und den entsprechenden Brennstoff dazu

Sicherlich lässt sich die Liste noch unendlich erweitern, aber wenn mal bei jedem angekommen ist, dass er sich nicht nur auf andere verlassen sollte, sondern auch selbst Verantwortung für sich übernimmt, ist schon einiges geschafft.