Gerade ging ein großer Aufschrei durch die Medien: Kaffee wird teurer!
Nun kann man mitschreien, einfach eben mehr Geld für ein Pfund Bohnen auf den Ladentisch blättern, oder den Verbrauch einschränken.
Bei uns werden an normalen Tagen insgesamt 4 Tassen aufgebrüht. Zwei am Morgen und zwei am Nachmittag. Meistens trinken wir sonst Wasser/Sprudel mit einem der selbstgemachten Säfte oder Sirupe oder Tee oder eine Kaffeealternative.
Ich mag ganz gern Carob (den ich mir auch selbst herstelle) oder Löwenzahnkaffee, weil der in meinem Garten wächst. 🙂
Im Handel gibt es einige Alternativen zu Bohnenkaffee zu kaufen: Lupinenkaffee, Zichorienkaffee, Getreidekaffee, was aus Zuckerrüben und aus Löwenzahnwurzeln und Mischungen aus diesen Komponenten. Das ist alles nicht neu, denn „echter Bohnenkaffee“ ist noch nicht lange für jedermann erschwinglich. Heute sind einige Alternativen weit teurer als Bohnenkaffee.
Wenn man Geld sparen will und Spaß dabei hat, kann sich aber seine Kaffeealternative auch leicht selbst herstellen.
Löwenzahn ist unverwüstlich und ja, wenn man ihm nicht auf den Fersen bleibt, kann er überhand nehmen.

Jedes Jahr im April/Mai ziehe ich durch den Garten und pflücke erst ein paar mal alle Blüten ab, um „Bitter Lemon“ herzustellen. Später dann steche alle Löwenzähne, die sich mit ihrer gelben Blüte verraten, aus unserer Wiese im Garten aus. 😉
Die Blüten sammle ich dann zum letzten Mal für Bitter Lemon und die Wurzeln kommen in eine andere Schüssel. Einen Teil des Grüns hebe ich für einen frischen Salat auf, die größere Menge kommt aber auf den Kompost.

Meist erwischt man nur den oberen Teil der Pfahlwurzel. Aus dem verbliebenen Rest treibt er munter wieder aus. So gibt es immer Nachschub, ob man will oder nicht.
Für Löwenzahnkaffee benötigt man nur die Wurzeln. Die werden gewaschen, in kleine Stücke geschnitten und getrocknet.


Anschließend kann man sie rösten und mahlen. Fertig ist das „Kaffee“pulver.




Löwenzahnkaffee schmeckt ganz leicht bitter und sieht eher aus wie Tee als wie Kaffee. Wem´s zu bitter ist, gibt einen Schluck Milch dazu.


Wie der ein regionales Produkt, was kein Geld kostet.
Hin und wieder gönne ich mir ja eine Dose vom bekannten Zichorienkaffee – das ist dann aber eher Ergänzung als Alternative zum „normalen“ Kaffee. Für den Löwenzahnersatz hätte ich definitiv genug Rohstoff im Garten aber ob ich mir so viel Aufwand antue, weiß ich nicht. Wenn die Farbe mehr Richtung Kaffee gehen würde vielleicht – wobei man dafür ja eigentlich nur etwas weniger gründlich beim Waschen sein müsste 😉.
Liebe Grüße!
Die Frage, ob sich etwas lohnt oder nicht, muss man wohl individuell entscheiden. Um´s mal kurz herunter zu brechen: Für mich ist diese Arbeit eine gute Arbeit, bei der ich mit mir und meinen gesundheitlichen Einschränkungen recht gut klar komme. Ich brauche dafür aber keine monetären Mittel und setzte meine Lebenszeit 1:1 in das Produkt um.
Du bist gesund und gehst (gegen Geld) arbeiten. Deine Währung sind Euros, meine Muskelkraft. 🤷♀️
Es steckt aber bei mir noch mehr dahinter, weswegen ich solche Projekte, die sich auf den ersten Blick nicht lohnen, sich in einem anderen Kontext dann vielleicht aber doch lohnen, mache.
Die Frage der Farbe kannst du lösen, indem die etwas Zuckerkulör einsetzt. Das knirscht weniger zwischen den Zähnen, als Gartenerde. 😅
Schönen Sonntag!
Sibylle