Reisen mit der Bahncard 25?

Meine Bahncard 25 läuft Ende April aus. Wie immer haben ich sie vorsorglich schon am Anfang der Laufzeit gekündigt, weil sie sich sonst automatisch verlängert, wenn ich die Kündigung am Ende der Laufzeit vergesse.

Einen Vorteil bei der Verlängerung der Laufzeit habe ich nicht und so kann ich in jedem Jahr prüfen, ob sich eine neue Bahncard für mich lohnt oder nicht.

Zu den Preisen

Lohnt sich das?

Natürlich muss das jeder für den eigenen Bedarf prüfen. Ich habe es vorhin überschlagen:
Alles, was ich im Umkreis von ~50 km mit der Bahn fahre, fahre ich mit Tageskarten. Die kosten -je nach Verkehrsverbund- genau so viel wie Hin- und Rückfahrt mit Bahncard-Ermäßigung oder sind sogar preisgünstiger als diese.
Dafür brauche ich also keine Card.

Voraussichtlich werde ich im Geltungszeitraum der (eventuell) neuen Card drei Fernfahrten machen. Für diese haben ich mir die für mich passenden Verbindungen und die damit verbundenen die Kosten mit und ohne Ermäßigung gegenüber gestellt und komme auf eine Preisdifferenz von ~ 43 Euro.

Nein, für mich lohnt es sich voraussichtlich im diesem Jahr nicht,

denn 43 € Ersparnis sind weniger als der Kaufpreis einer neuen Bahncard 25.

Gibt es andere Sparmöglichkeiten bei Fahrten mit der Deutschen Bahn?

Ja, die gibt es.

Reisen zu „Randzeiten“

Da meine Nächte eh immer kurz sind, macht es mir nichts aus, auch man um 4 Uhr aus dem Haus zu gehen und eine der frühesten Verbindungen zu nutzen. Oft sind diese Züge nicht so stark ausgelasten, weswegen man sie oft zu einem günstigeren Preis bekommt, als bei Fahrten die erst am Vormittag starten.

rechtzeitig buchen

Je eher man seine Tickets bucht, desto eher hat man eine Chance günstige Fahrkarten zu bekommen. Ab drei Tage vor Fahrtantritt wird es richtig teuer.

Nutzen der Probebahncard

Die Probebahncard hat nur eine Gültigkeit von drei Monaten. Sie kostet 17,90 € und ist damit hochgerechnet auf ein Jahr teurer, als eine 12-Monats-BC, aber wenn sich die Ersparnis für eine Reise damit um mehr als den Kaufpreis vergünstigt, eine 12-Monats-BC aber nicht lohnt, ist das eine Alternative.
Beispiel:
Ich habe eine Fahrt geplant, deren voller Fahrpreis ~60 € beträgt. Mit Bahncard kostet die Fahrt 36 €.

36 € + 17,90 € Probebahncard = 53,90 €

Also spare ich, trotz Kauf der Probebahncard noch 6,10 €, die ich dann z.B. für den Kauf einer Platzkarte verwenden könnte.

Routen ändern, ohne auf Komfort zu verzichten

Wenn man nur etwas von den Hauptstrecken der Deutschen Bahn abweicht, kann man den einen oder anderen Euro sparen.
Beispiel:
Eine Fahrt von hier über Heidelberg – Kassel-Wilhelmshöhe – und dann abweichend von der Hauptstrecke- über Altenbeken – Lügde nach Bad Pyrmont kostete zum Buchungszeitpunkt rund 30 € weniger, als die Fahrt Heidelberg – Kassel-Wilhelmshöhe – Hannover – Bad Pyrmont auf der Hauptroute, die man normalerweise vom Buchungssystem der DB ausgespuckt bekommt.

Verbundtickets nutzen

Manchmal ist es günstiger eine Nahverkehrs-Teilstrecke (meist am Anfang oder am Ende der Reise) als Verbundticket extra zu kaufen, als diese Strecke inklusive der Fernstrecke zu bezahlen.

gedachte Zwischenstopps auf der Fernstrecke nutzen

Selbst habe ich das noch nicht probiert. Diesen Tipp haben sie neulich im Fernsehen gezeigt:
Man unterteilt seine Fahrstrecke in kleinere (gedachte) Teile. Zum Beispiel bucht man nicht Karlsruhe nach Hannover, sondern Karlsruhe nach Kassel und Kassel Hannover. Das hätte manchmal den Vorteil, dass man einen günstigeren Preis für eine Teilstrecke bekommt, wenn der nur der eine Teil der Strecke hoch ausgelastet ist. Das ist etwas frickelig, weil man wahrscheinlich rumprobieren muss, ob es eine solche Preisgrenze ausgerechnet auf der Verbindung gibt, die man benötigt.

Das 49 €-Ticket ab Mai nutzen

Puh, eine Fernstrecke mit dem Bummelzug zu fahren, kann anstrengend sein und ist auch nicht immer günstiger, als mit dem Ferntarif, aber man kann ja prüfen, ob man in dem Monat eh schon ein 49 €-Ticket gebrauchen kann und fährt dann möglicherweise eine Teilstrecke der Fernreise mit diesem Ticket und bezahlt nur den Fernzug dazu.
Ich habe das eben für zwei Verbindungen getestet. Dabei war es egal, ob ich das Fernticket mit oder ohne die Nahverkehrsstrecken gekauft hätte. Der Preis war gleich. Aber ich würde es trotzem für jede Fahrt prüfen.

trainline nutzen

Bei der Plattform Trainline kann man Fahrpreise vergleichen und buchen. Die Suchmaschine gibt manchmal günstige Verbindungen aus, als die Bahn selbst. Preise habe ich dort schon verglichen, gebucht aber noch nie. Daher habe ich zu Buchungsvorgang dort noch keine Erfahrung.

Flixtrain nutzen

KANN sich lohnen, wenn man für die Reise wirklich nur Flix nutzt.
Für die Strecke von hier über Heidelberg nach Berlin lohnt es sich aber zum Beispiel nicht, obwohl die Hauptstrecke nur 9,99 € kostet / kosten kann.

Da Flix nicht viele Haltestellen hat, muss ich mit der DB zum Einsteigepunkt fahren. Insgesamt wird die Fahrt so um ca. 7 Euro teuer.
Auch zu beachten ist, dass man keine Erstattung des Fahrpreises bekommt, wenn Flix verspätet ist und man den Anschlusszug der DB nicht erreicht. Dümmstenfalls muss man dann eine neue Fahrkarte für den DB-Zug kaufen.
Auch nicht im Preis von Flix ist die City-Option der DB-Ferntickets, mit der man den Stadtverkehr am Zielort nutzen kann.
(Muss man wissen, sollte man beachten.)

Extratipp

Manchmal beträgt der Preisunterschied zwischen 1. und 2. Klasse nur ein paar Euro. Da beim 1. Klasse-Ticket die Sitzplatzreservierung inklusive ist, muss man das nicht extra zahlen. Bei der 2. Klasse kostet eine Platzkarte 4,50 €.

Für 5,50 € Aufpreis könnte man bei dieser Verbindung in der ersten Klasse fahren. 😉

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Resümee

Es gibt Alternativen zur Bahncard. Ich werde mir keine neue kaufen, wenn meine Ende April ausläuft.