Der Inflation ein Schnippchen geschlagen:
Gut essen für wenig(er) Geld.

Angeblich sollen Bauernrouladen ein altes DDR-Rezept sein. Ob das so stimmt mag ich in Anbertracht der im Internet beschriebenen Zutaten (z.B. Tomatenmark) bezweifeln. Wahrscheinlich verkauft es sich aber mit dem Untertitel besser. Egal. Es ist jedenfalls lecker.

Wie immer habe ich nur einmal die Küche „eingesaut“, mehrere Portionen vorbereitet und anschließend eingekocht.
(*) Für das Einkochen muss man zwingend die Zwiebeln vorgaren, bevor man sie weiterverarbeitet, damit später das Gericht im Glas nicht anfängt zu gären.
Wer die fertigen Rouladen nicht einkochen will, kann das Anbraten und Garen der Zwiebeln überspringen.

Zu den Kosten

Nicht erst seitdem die Preise so hoch sind, versuche ich unsere Ausgaben für Lebensmittel auf niedrigem Niveau zu halten, dabei aber nicht um jeden Preis billig, sondern preiswert einzukaufen.
Besonders in der letzten Zeit weiche ich dann auch gern mal auf „Ersatzzutaten“ zurück. Statt Putenoberkeule kaufe ich Putenunterkeule, statt Schäufele gepökeltes Eisbein und eben heute statt Rinder-Rouladenfleisch gemischtes Hackfleisch. Die Zutaten sind nicht minderwertig. Sie sind nur, weil sie nicht so oft gekauft werden, oder aus welchem Grund auch immer, preiswerter.

Wenn ich vorhin Rinderrouladenfleisch beim Metzger gekauft kätte, hätte ich 24,90 Euro pro Kilo bezahlt. Das gemischte Hackfleisch kostete 10,90 €, gemischtes Gulasch kostete 7,90 € pro Kilo im Angebot. Ich habe mich dann für ein Kilo gemischtes Gulasch entschieden und haben es selbst durch den Wolf gelassen.
Da ich 10 Portionen aus einem Kilo Hackfleisch gemacht habe, kostet eine Roulade inklusive der anderen Zutaten, Gewürze und Energie maximal einen Euro, denn alle anderen Zutaten sind preisgünstig.
Kartoffeln und Gemüse dazu wird das gesamte Gericht ungefähr 1,50 € pro Portion kosten. (Allergings macht es auch etwas Mühe.)

Nun aber zum Rezept

Die Zutaten

  • 1 kg Hackfleisch, halb Rind, halb Schwein
  • 350 g Zwiebeln, gewürfelt
  • 150 g Rückenspeck, gewürfelt
  • 4 Gewürzgurken
  • Senf
  • Salz, Pfeffer, gemanhlenen Piment
  • 1-2 Lorbeerblätter
  • eventuell getrocknete Waldpilze

Die Zubereitung

Den Speck habe ich zuerst ausgelassen

und anschließend durch ein Sieb gegossen.

Die festen Bestandteile habe ich in die sehr magere Hackfleischmischung gemischt, das füssige Fett nutze ich nun, um die Zwiebeln anzubraten. (*)

In der Zwischenzeit habe ich die Gurken fein gewürfelt.
Aus Gurken, 3/4 der Zwiebeln, 1 EL Senf, Salz und Pfeffer habe ich die Füllung zusammengerührt. In dieser Form lässt sich das Hackfleisch später leichter füllen. Bei echten Rinderrouladen lasse ich die Bestandteile der Füllung im größeren Stücken.

Das Hackfleisch würze kräftig ich mit Salz, Pfeffer, etwas gemahlenem Piment und dem Rest der Zwiebeln.

Von der Hackfleischmassen nehme ich 10x 100 g ab, die Masse für die Füllung teile ich in 10 gleiche Teile.

Das Hackfleisch drücke ich flach, gebe die Füllung drauf und rolle das Ganze zu einer Roulade auf.

Das Hackfleisch brate ich jetzt gut an.

Die Rouladen habe ich nun aus der Pfanne genommen, damit ich die Soße zubereiten kann.

Um die Soße zu vorzubereiten, habe ich den Bratensatz mit ~300 ml Wasser abgelöscht und mit Salz, Pfeffer, Piment, Lorbeer und getrockneten Waldpilzen gewürzt.

Die Soße habe ich in die Gläser gefüllt, diese verschlossen und die Gläser bei 100°C 120 Minuten eingekocht.

So sieht die Bauernroulade im fertigen Mittagessen dann aus.


85 g Hackfleisch sind übrig geblieben. Davon haben wir uns ein leckeres Abendessen mit frisch gebackenem glutenfreiem Sauerteigbrot und Frühlingsziebeln gemacht.