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Waschmittel reduzieren

Alexandra hat mich unter dem Artikel Spülmittel für die Spülmaschine reduzieren über das Kommentarfeld gefragt: „Wie sind denn deine Erfahrungen mit Waschmitteln?“. Diese Frage will ich in diesem Artikel aufgreifen.

Wie alles anfing

Angefangen hatte es damit, dass ich wieder einmal einen juckenden Hautausschlag bekam und wieder keiner so richtig wusste, was die Ursachen war. Der Hautarzt ließ mich mit seiner Ratlosigkeit hängen und mich juckte es weiterhin. Also machte ich mich selbst auf die Suche.
Was esse ich? Was trage ich auf der Haut? ……

Ich kam zum Waschmittel und erinnerte mich, wie ich früher in dem kleinen Laden in der Nähe unserer Wohnung einkaufen war. Immer wenn ich an der Kasse stand, machte meine Nase dicht und die Augen tränten. Warum? Weil ich neben dem Waschmittelregal in der Warteschlange stand. Das Pulver war in einfachen Pappkartons verpackt, so dass mir der Duftstoff direkt in die Nase steigen konnte.
In den 1970 hat man sich noch keine Gedanken um Allergien oder Überempfindlichkeiten gemacht. Als ich aus dem Laden raus war, ging es mir ja auch wieder gut und dass meine ständig juckende Haut eventuell vom Waschmittel kommt, darüber hat man sich -zumindest bei uns- keinen Gedanken gemacht.

Ich schöpfte also (endlich) den starken Verdacht, dass meine Hautreaktionen mit den Duftstoffen im Waschmittel zu tun haben könnten und kam schließlich dazu, mir die Inhaltsstoffe von Waschmitteln genauer anzuschauen.

Meine Recherche

Duftstoffe sind drin, ja das wusste ich ja jetzt.

Füllstoffe sind auch drin. Wozu sind Füllstoffe?
Füllstoffe haben wirklich keinen anderen Zweck, als die Packung zu füllen. Es soll suggeriert werden, dass man gaaanz viel Waschmittel für sein Geld bekommt. In Wirklichkeit kauft man eine Menge Salz als Füllstoff mit, das nichts mit dem Waschergebnis zu tun hat, aber die Umwelt unnötig belastet.
Nachdem die Stiftung Warentest und Verbrauchermagazine 2016 groß und breit darüber berichteten, verschwanden die XXL-Packungen aus den Regalen. Jetzt tauchen sie übrigens gerade wieder auf.

Tenside sind drin.
Die braucht man, um den Schmutz von der Wäsche zu bekommen. Tenside haben einen wasserliebenden Teil und einen Teil, der Fett liebt und Schmutz anzieht. Tenside lösen also den Schmutz von der Wäsche und übergeben ihn dem Wasser. Das Prinzip ist bei jedem Tensid gleich.

Lösungsansätze

duftfreie Waschmittel

Ich suchte nach Alternativen. In den frühen 1990ern gab es zunächst ein einziges Waschmittel im Drogeriemarkt, was keinen Duftstoff enthielt. Es war von einem großen Markenhersteller und dementsprechend teuer. Sogenannte Öko-Waschmittel kamen nicht in Frage, denn sie waren für uns unerschwinglich.
Ich kaufte also das Markenprodukt und um Geld zu sparen, spielte ich gleichzeitig mit der Dosierung. Es war tatsächlich möglich die Pulvermenge zu halbieren, ohne Einbußen bei der Sauberkeit hinnehmen zu müssen.
Später gab es dann solche Waschmittel auch von anderen Herstellern. Sie waren zwar preisgünstiger, aber ich änderte meine ausprobierte Dosierung nicht.

Waschsoda

Irgendwann erzählte meine Schwiegermutter, dass sie früher nur mit Soda gewaschen haben.
Soda?? Ja, den Begriff „Soda“ kannte ich. Das wurde früher in einem Werk an der Saale hergestellt und auf den ersten paar Kilometern Fluss abwärts trieb eine Schaumkrone auf dem Saalewasser. Das Flusswasser vor unserer Haustür stank erbärmlich. Der Fluss war praktisch tot.
Waschen mit Soda?? 🤔

Ich beschäftige mich also mit Soda. Kurz und laienhaft gesagt: Es ist ein weißes Pulver, womit man wirklich auch waschen und putzen kann. Es wird zwar meist chemisch hergestellt, kommt aber auch natürlich vor und das beste ist, man kann es in Reinform kaufen und es ist preiswert.
Nachtrag: Der Preis ist in den letzten 3 Jahren von 0,99€ auf 1,69€ pro 500g gestiegen. Neuerdings hängt bei einem Drogeriemarkt ein Zettel mit Lifehacks daneben. Aha! Man hat den Preis erhöht, weil Waschsoda „in“ ist?


In unserem Schrank, in dem die Waschmittel stehen, hängt bis heute ein Zettel, der aus dem Jahr 2016 stammen muss, aber eigentlich seine Funktion verloren hat.
Damals ging es mit gesundheitlich so schlecht, dass mein Mann den Haushalt geschmissen hat. Ich hatte ihm meine Dosiererfahrungen für das Waschmittel in einer Tabelle ausgeschrieben. Heute ist dieser Zettel ein stummer Zeuge dieser Zeit.

Ab Ende 2019 habe ich nach und nach die Hausarbeit wieder selbst übernehmen können und auch das mit dem Waschen und Rumtüfteln wieder aufgenommen.

Heute wasche ich Buntwäsche mit Kastanien und Weißwäsche mit 2 Teelöffeln Waschsoda pro Waschladung.
Alle zwei bis drei Wochen wasche ich Weißwäsche bei 60°C, weil Waschmaschinen -egal bei welchem Waschmittel- gern anfangen zu müffeln, wenn man nur mit niedrigen Temperaturen wäscht.

Antwort auf die eigentliche Frage: „Wie sind denn deine Erfahrungen mit Waschmitteln?“

Heute wasche ich nicht mehr mit „normalem“ Waschmittel. In unserem Haushaltsbuch habe ich gefunden, dass ich die letzte Tüte vor einem Jahr für den Fall, dass meine Waschmittel mal nicht passend sind, gekauft habe. Eigentlich wars Quatsch, denn seither steht die Tüte noch verschlossen im Schrank. 🤨

Auszug aus dem Haushaltsbuch

Wenn ich heute noch mit „normalem“ Waschmittel waschen würde, würde ich

  • es mit der Hälfte der angegebenen Pulvermenge probieren
  • immer einen Dosierbecher verwenden (kann man ich zur Not auch selbst z.B. aus einem Joghurtbecher selbst machen)
  • auf jeden Fall ein Waschmittel in einer der kleinen Konzentrat-Packungen kaufen (Das sind die, die um die 1-1,2 kg Inhalt haben.)
  • keinesfalls eine XXL-Kiste kaufen, weil man da nichts spart, sondern damit der Umwelt mehr Schaden zufügt, als es Waschmittel ohnehin schon tut
  • Flecken mit Gallseife oder Kernseife vorbehandeln und nur im äußersten Notfall ein Fleckenspray (Kein! Werbelink) benutzen

2 Kommentare

  1. Alexandra

    Hallo, als seinerzeitige „Fragenstellerin“ melde ich mich gerne noch mal! 🙂 Ich nehme noch Waschmittel (allerdings auch die kleinen Pakete ohne Füllstoffe und habe es eben gerade noch mal nachgemessen: ich habe die Waschmittelmenge reduziert und komme mit genau der Hälfte der empfohlenen Waschmittelmenge gut aus. Ohne Einbußen in der Sauberkeit zu haben. Auf die Weise reicht das Waschmittel wirklich ewig. 🙂 lg alexandra

    • miteigenenhaenden

      Hallo Alexandra,
      Danke für die Rückmeldung!
      Dann müssten ja 200 Wäschen mit einem Paket möglich sein. Das ist wirklich viel.
      Grüße, Sibylle

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